Walter Benjamin et la France: Jean-François Poirier aus Paris zu Gast im Salon français
Walter Benjamin (1892-1940) hat sich sein Leben lang mit Frankreich und mit französischer Literatur beschäftigt, er hat Baudelaire und Proust übersetzt, Aufsätze über André Gide, Paul Valéry, Marcel Proust, die Surrealisten und über weitere damals lebende Autoren geschrieben. Von 1933 bis 1940 lebte er im Exil in Paris, wo er an seinem erst postum veröffentlichten Lebenswerk über Charles Baudelaire und die Pariser Passagen arbeitete. So ist es verständlich, dass Benjamin, der viele Briefe und auch einige Aufsätze direkt auf Französisch schrieb, sich in Frankreich einer großen Aura erfreut und fast als ein französischer Autor betrachtet wird. Zwischen 1937 und 1940 schrieb er von Paris aus an Max Horkheimer nach New York regelmäßig „Briefe über französische Literatur“, die über die französische Literaturszene dieser Zeit besonders eingehend eindrucksvoll berichten, beinahe Scans herstellen.
Jean-François Poirier aus Paris, Germanist, Philosoph, Übersetzer von Benjamin, wird Auszüge aus diesen Briefen im französischen Original lesen, dann werden sie ins Deutsche übersetzt. Poirier wird außerdem allgemein über die Situation von Benjamin in Paris in den dreißiger Jahren berichten.
Der Salon français mit Lesungen und Gesprächen findet regelmäßig in Kooperation mit dem Institut français im Kulturforum Haus Dacheröden statt. Die Sprachen des Abends sind wie immer Französisch und Deutsch. Es moderiert Marc Sagnol, Leiter des französischen Kulturbüros in Thüringen und Beauftragter der Thüringer Landesregierung für ihre Beziehungen mit Frankreich.
Informationen unter Telefon 0361 6551635. Der Eintritt ist frei.