Mittler zwischen deutscher und französischer Kultur: Salon français zu Charles de Villers (1765 – 1815) im Kulturforum Haus Dacheröden
Charles de Villers, durch die Französische Revolution aus seinem Vaterland vertrieben, fand Zuflucht in Deutschland und bemühte sich sein Leben lang, dessen Kultur seinen Landsleuten bekannt zu machen. Er kann zu den Vorläufern der deutsch-französischen Verständigung gezählt und als echter Europäer betrachtet werden. Der Vortrag möchte auf diesen fast vergessenen Aristokraten und Gelehrten aus Lothringen hinweisen, der seinerzeit die Philosophie Kants in Frankreich einführte und mit vielen berühmten Schriftstellern und Philosophen beider Länder korrespondierte. Dazu zählten unter anderen Madame de Staël und Goethe, der über ihn schrieb: „Er ist eine wichtige Person durch seinen Standpunkt zwischen den Franzosen und Deutschen […], da er wie eine Art Janus bifrons herüber und hinüber sieht“.
Dr. Monique Bernard stammt aus dem Languedoc und promovierte an der Universität Montpellier. Sie war lange Zeit Französisch-Lektorin an der Universität Göttingen und lebt bei Erlangen. In ihrem Bild-Vortrag in Deutsch mit Lesung von Auszügen aus dem Briefwechsel in Französisch und in Deutsch widmet sie sich einem der frühen Mittler zwischen der deutschen und französischen Kultur.
Der Salon français mit Lesungen und Gesprächen findet regelmäßig in Kooperation mit dem Institut français im Kulturforum Haus Dacheröden statt. Die Sprachen des Abends sind wie immer Französisch und Deutsch. Es moderiert Marc Sagnol, Leiter des französischen Kulturbüros in Thüringen und Beauftragter der Thüringer Landesregierung für ihre Beziehungen mit Frankreich.
Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0361 6551635. Der Eintritt ist frei.