Vortrag „Auf heimatlichen Wegen“ am 20. September
„Michael Gotthard Fischer – der vergessene Große an der Barfüßerorgel“
Der Organist M. G. Fischer stammte aus Alach, hatte eine glückliche Kindheit auf dem Bauernhof, war ein schlaues Köpfchen. Sein Wege führte ihn an das Erfurter Evangelische Ratsgymnasium und absolvierte danach das Lehrerseminar. Hier fiel neben seiner Musikalität das besondere Talent zum Orgelspiel auf.
Diese Biografie begann nicht im 20. Jahrhundert, sondern 1773. Das ehrwürdige Ratsgymnasium und sein Seminar waren Hort der Musikpflege. Der Zehnjährige kommt in den Singechor und wird bald Schüler des letzten Bach-Schülers Kittel. 1792 wird er von Dalberg zum Nachfolger Häßlers an der Barfüßerorgel berufen und, verbunden mit der Ernennung zum Konzertmeister, auch Leiter der Winterkonzerte. 1800 führt er mit legendärem Erfolg Haydns „Schöpfung“ auf. Der Höhenflug ist programmiert. Erfurt hat der Welt ein großes Talent zu schenken. Trotzdem ist er heute vergessen – als Organist, Komponist, Dirigent und bedeutender Lehrer.
Der Vortrag von Ute Unger - im Nachklang der Festwoche zum siebenhundertjährigen Bestehen des Hohen Chores der Barfüßerkirche - will den Boden für eine neue Beschäftigung mit M.G. Fischer und seiner Musik bereiten.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Initiativkreis Barfüßerkirche statt. Der Eintritt ist frei.