Erfurt ist "Reformationsstadt Europas"
Die Kommission hebt mit dem Projekt "European Cities of the Reformation" zum 500. Jubiläum der Reformation 2017 die Vielgestaltigkeit und Bedeutung der Reformation in den europäischen Ländern hervor. Hierbei wird der Fokus auf die Städte als Zentren der europäischen Reformation gelegt.
Dass Erfurt Schauplatz bedeutender Ereignisse war, die den Verlauf und damit die epochale Entwicklung der Reformation erst ermöglichten, belegen die noch heute sichtbaren städtischen Zeugnisse. Die Bettelorden der Barfüßer, Dominikaner und Augustiner-Eremiten prägten mit ihren großartigen Kirchenbauten das Erfurter Stadtbild. Ihre Theologie und Spiritualität haben ein ganzes Zeitalter bestimmt und Martin Luthers Weg zum Reformator wesentlich beeinflusst. Hier in Erfurt erwarb Luther als Student an der Universität und dann als Mönch im Augustinerkloster die Voraussetzungen dafür, später als Reformator in die Öffentlichkeit zu treten.
Mit der Verleihung des Titels "Reformationsstadt Europas" wird die Bedeutung Erfurts als Reformations- und Wirkungsstadt Luthers und damit der Beginn der reformatorischen Bewegung nochmals verdeutlicht. Der gemeinsame, von Erfolg gekrönte Antrag der Stadt und des Evangelischen Kirchenkreises Erfurt, dem ein ausführliches Gutachten von Prof. Dr. Andreas Lindner, Universität Erfurt, beigefügt war, diente dem Ziel, die Vermarktung des Reformationsjubiläums 2017 in Erfurt deutlich zu unterstreichen.
Erfurt begeht das Reformationsjubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen unterschiedlicher Träger. Die Erfurter Geschichtsmuseen nehmen das Reformationsjubiläum 2017 zum Anlass, gemeinsam mit dem Augustinerkloster und der Barfüßerkirche die herausragende Bedeutung der Reformation in der Ausstellung "Barfuß ins Himmelreich. Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" vom 18.05. bis 12.11.2017 zu feiern.