Linde in der Magdeburger Allee weicht barrierefreier Straßenbahn-Haltestelle
Seit dem Jahre 2012 befindet sich im Bürokomplex der Stadtwerke eine Außenstelle des Berufsbildungszentrums Würzburg, die vor allem von hochgradig sehbehinderten sowie blinden Menschen auf Grund von Weiterbildungsmaßnahmen stark frequentiert wird. Die Besucher des Berufsbildungszentrums sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Die Außenstelle ist mit der Straßenbahn hervorragend erreichbar. Während die stadtauswärtige Haltestelle unmittelbar vis-a-vis des Bürokomplexes angeordnet ist, befindet sich die stadteinwärtige Haltestelle ca. 150 Meter in nördlicher Richtung. Der Zugang zu dieser stadteinwärtigen Haltestelle ist bisher nicht barrierefrei ausgebildet.
Über den Stadtrat erfolgte bereits Ende des Jahres 2012 eine Anfrage zur barrierefreien Überquerung der Magdeburger Allee einschließlich akustischer Blindensignale. Daraufhin wurden von der Stadtverwaltung mehrere Varianten mit dem Ziel untersucht, einen einfachen und unkomplizierten Zugang zur Haltestelle zu schaffen. Diese Varianten wurden im Bau- und Verkehrsausschuss diskutiert und anschließend eine Entscheidung zum barrierefreien Umbau des südlichen Zugangs zur Haltestelle getroffen. Auch die in der Vergangenheit mehrfach angedachte Möglichkeit der Errichtung eines Altenheimes auf der westlichen Seite der Magdeburger Allee würde einen Querungsbedarf an dieser Stelle rechtfertigen. Die anderen Varianten sahen vor, die Fußgängerfurt am Knotenpunkt Magdeburger Allee/Eislebener Straße zu nutzen, was jedoch auf Grund des erheblichen Umweges nicht empfohlen wurde.
Im Jahre 2016 ist nunmehr vorgesehen, die Entscheidung des Bau- und Verkehrsausschusses umzusetzen und den südlichen Zugang zur stadteinwärtigen Straßenbahn-Haltestelle gemäß den geltenden Vorschriften für Barrierefreiheit umzubauen sowie mit einer entsprechenden Ampel auszurüsten.
Der barrierefreie Ausbau schließt eine Absenkung der beidseitigen Radwege im Bereich der Querungsstelle auf das Fahrbahnniveau ein. Im Rahmen der Planungen und Ortsbesichtigungen stellte sich heraus, dass bei dieser Absenkung und dem Ausgleich der Querneigung die Wurzeln eines auf der Ostseite der Magdeburger Allee im Bereich der Querung befindlichen Lindenbaumes wesentlich beschädigt würden. Die Oberfläche der Baumscheibe ist deutlich zu hoch gegenüber dem abzusenkenden Radweg. Zudem ragt die Baumscheibe in die gemäß den geltenden Vorschriften herzustellende Fußgängerfurt hinein.
In Summe dieser Randbedingungen stand das Ergebnis, dass der Baum nicht zu halten ist. Gemäß den geltenden Regelungen ist dies ausschließlich in der vegetationsarmen Zeit bis Ende Februar möglich. Eine entsprechende Fällgenehmigung des Umwelt- und Naturschutzamtes liegt vor. Auflage der Genehmigung ist eine Ersatzpflanzung im Stadtgebiet. Der Standort dafür wurde innerhalb der Stadtverwaltung abgestimmt und ist im Bereich der Thälmannstraße vorgesehen.