"Thüringer Porzellankunst und die Familie Bellermann": Sonderausstellung im Druckereimuseum und Schaudepot der Museen der Stadt Erfurt im Benary-Speicher

24.06.2014 15:00

Am 25.06.14, 18:30 Uhr, wird im Druckereimuseum und Schaudepot der Museen der Stadt Erfurt, die sich im Benary-Speicher auf dem Gelände des Sparkassen-Finanzzentrums befinden, eine Ausstellung eröffnet, die sich der Thüringer Porzellankunst in Verbindung mit der Familie Bellermann widmet. Anlass ist der 200. Geburtstag des Malers Ferdinand Bellermann (Erfurt 1814-1889 Berlin), der besonders durch seine südamerikanischen Landschaften bekannt geworden ist.

Der Erfolg beruhte auf der Anstellung hochkarätiger Künstler...

Büste aus Porzellan
Foto: Franz Kotta (Veilsdorf / Hildburghausen 1758-1821 Rudolstadt), Büste des Feldherrn Bernhard, Herzog von Sachsen- Weimar Volkstedt, um 1785-1789, Biskuitporzellan Foto: © Angermuseum Erfurt, Inv. Nr. XI 400-1, Schenkung Hans-Helmut Kämmerer

Vorfahren des Malers Ferdinand Bellermann waren aufs Engste mit den Geschicken der Porzellanmanufakturen Volkstedt und Ilmenau verbunden. Christian Nonne (Erfurt 1733-1813 Gießhübel), der 1758 in die Erfurter Kaufmannsfamilie Bellermann einheiratete, lenkte mit Unterstützung seiner Verwandtschaft als Pächter und Eigentümer beide Manufakturen zur künstlerischen und wirtschaftlichen Blüte: Finanziell und unternehmerisch stand ihm hierbei sein Schwiegervater Johann Martin Bellermann zur Seite, während zwei seiner Schwager den Vertrieb national und international bis nach Russland übernahmen.

Der Erfolg beruhte auch auf der Anstellung hochkarätiger Künstler: An dem umfangreichen Figurenprogramm hatte der Zeichner, Maler und Modelleur Franz Kotta (Hildburghausen 1758-1821 Rudolstadt) ab 1780 maßgeblichen Anteil. Kotta, bekannt für seine psychologisch einfühlsamen und genauen Porträts, wurde später Rudolstädter Hofmaler und -bildhauer. Ein Fokus der Ausstellung gilt somit dem künstlerischen Schaffen Kottas, der von berühmten Zeitgenossen für die Porzellanmanufaktur Volkstedt Bildnisse schuf, darunter der Erfurter Statthalter Carl Theodor Freiherr von Dalberg (Mannheim 1744-1817 Regensburg).

Die Ausstellung vermittelt ein lebendiges Bild der Thüringer Porzellankunst und ihrer Entstehung: von der Zeichnung über das Gipsmodell bis hin zum ausgeführten Porzellanwerk. Die Exponate gehören größtenteils zur Schenkung Hans-Helmut Kämmerer (1996), in der die Nachlässe verschiedener Erfurter Familien vereinigt sind, darunter der Familien Bellermann, Nonne, Roesch und Dilling. Neben Porzellanen gehören vor allem Möbel, Scherenschnitte und Gemälde des 18. und 19. Jahrhunderts zu dieser Sammlung. In ihrer Gesamtheit bildet die Sammlung Kämmerer eines der bedeutsamsten Zeugnisse der Thüringer Kulturgeschichte an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, in der Ausstellung ergänzt durch zahlreiche Bestandsstücke des Angermuseums .

Die Sonderausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Angermuseum Erfurt entstanden und kann bis zum 30. April 2015 im Benary-Speicher besichtigt werden.

Eröffnung

Mittwoch, 25. Juni 2014, um 18:30 Uhr, im Benary-Speicher

Laufzeit: 26. Juni 2014 bis 30. April 2015

Öffnungszeit (bis Ende 2014) und Kontakt

Dienstag und Donnerstag 14 - 17 Uhr, Mittwoch 14 - 18 Uhr sowie nach Voranmeldung unter 0361 655-5621 oder 0361 7894805