Un sueño de Balenciaga, el cine - Balenciaga und der Film: Ausstellung im Haus Dacheröden
Cristobal Balenciaga (1895-1972) gründete 1937 sein Modeunternehmen. Er zählt spätestens ab den 1950er Jahren zu den herausragenden Modeschöpfern der Haute Couture und galt als wahrer Perfektionist mit bewusstem künstlerischen Anspruch. Seine wegweisenden Entwürfe sind legendär. Coco Chanel sagte über ihn: "Balenciaga ist ein wahrer Couturier. Nur er kann den Stoff mit seinen eigenen Händen schneiden, arrangieren und nähen. Die anderen können bloß zeichnen".
Balenciagas Kooperation mit dem Film beschränkte sich keineswegs auf Einzelfälle. Vier Jahrzehnte lang arbeitete er mit den wichtigsten Filmregisseuren und Darstellerinnen seiner Zeit. Mehr als zwanzig international anerkannte Filme stattete er so mit seinen Kreationen aus.
Den Entwurf seiner Kollektionen verband Balenciaga alljährlich mit der Beteiligung an einem oder zwei Filmprojekten. Angefangen im Jahr 1939 mit dem Film Pièges des großen amerikanischen Regisseurs Robert Siodmak bis hin zu La piscine (Jacques Deray, 1968) baute er seine Zusammenarbeit mit renommierten Regisseuren wie Marcel Carné, Alfred Hitchcock, Stanley Kramer oder Anatole Litvak aus.
Etwa sechzig großformatige Fotografien sind in Erfurt zu sehen. Chronologisch geordnet sind die Kostüme, die der Couturier für verschiedene Filme entwarf. Gezeigt werden Motive mit Kleidern, die die großen Filmdiven auf der Leinwand trugen. Ava Gadner, Elisabeth Taylor, María Félix, Conchita Montenegro, Grace Kelly, Romy Schneider, Marlene Dietrich, Brigitte Bardot oder Ingrid Bergman sind nur einige der Stars, die der Modedesigner mit seinen Kreationen schmückte.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Cristóbal Balenciaga Museoa in Getaria und der Botschaft von Spanien in Berlin und wurde erstmals zur diesjährigen Berlinale im Kunstraum der Spanien-Kultur gezeigt. Kuratiert wurde die Ausstellung von Pedro Usabiaga, ein eng mit dem Film und der Modewelt verbundener Fotograf und Galeristen aus San Sebastián. Die Werke stammen aus dem Besitz der Filmoteca Española, der Agentur Telecine Documentation und aus der Privatsammlung von Luis Gasca, der in den siebziger Jahren das Internationale Filmfestival von San Sebastian leitete.
Der Kulturabteilung der Spanischen Botschaft in Berlin ist es ein Anliegen, spanische Künstler zu unterstützen und die Bekanntheit ihrer Werke zu fördern. Ende vergangenen Jahres weilte die spanische Botschaftsrätin Gloria Mínguez in der Landeshauptstadt Erfurt. Dem Besuch war ein Treffen des Botschafters Pablo García-Berdoy mit Oberbürgermeister Andreas Bausewein vorausgegangen, in dem die Idee einer spanischen Kulturpräsentation in Erfurt entstanden war. Gloria Mínguez, die in Berlin die Kulturabteilung der Botschaft leitet, sondierte zusammen mit Kulturdirektor Tobias J. Knoblich verschiedene Anknüpfungspunkte für eine künstlerische Zusammenarbeit in Erfurt. Ein erstes Ergebnis dieser Zusammenarbeit dokumentiert in diesem Frühjahr die Exposition "Balenciaga und der Film" im Kulturforum Haus Dacheröden.
Balenciaga und der Film/ Un sueño de Balenciaga, el cine | Ein fotografischer Rundgang zu Cristóbal Balenciagas Modeschöpfungen für den Film | Kulturforum Haus Dacheröden, Anger 37, 99084 Erfurt | Ausstellungseröffnung: Freitag, 11. April 2014 um 19:00 Uhr | Ausstellungsdauer: 12. April bis 25. Mai 2014 | Öffnungszeiten: werktags Montag - Freitag 10:00 - 16:00 Uhr und zu Veranstaltungen | Eintritt frei.