"Alea iacta est - der Würfel ist gefallen" Ausstellung im Forum Konkrete Kunst
Bei den ausgestellten Arbeiten handelt es sich um Wandobjekte (Holz) der Künstlerin Ingrid Hornef. Zur Ausstellungseröffnung spricht die Projektleiterin Heidi Bierwisch. Die Künstlerin ist anwesend. Die Ausstellung läuft vom 9. März bis zum 27. April 2008. Geöffnet ist sie mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.
Ingrid Hornef wurde 1940 in Friedberg/H. geboren. Sie widmete sich zunächst dem Gebiet der Plastik, speziell der Steinbildhauerei, beteiligte sich an internationalen Wettbewerben und Symposien. Formal reduzieren sich ihre Werke zunehmend, und seit 1997 ist sie bei Konstruktiv Konkreter Kunst angelangt. Der Raum bleibt für die aus dem plastischen Gestalten kommenden Künstlerin weiterhin wichtig, jedoch eher im Ausloten minimaler Räumlichkeiten, von Zwischenräumen und Höhendifferenzen. Drei Themengruppen sind es, die Ingrid Hornef in vielfältiger Weise variiert, erweitert, und die sie konzeptionell in Verbindung bringt: Linie / Komposition - Wortspiele - "alea iacta est" (Arbeit mit dem Zufall). Mit diesen Werkgruppen hatte sie zahlreiche Ausstellungen Deutschland weit.
Daneben bleibt für Ingrid Hornef die Kunst im öffentlichen Raum ein wichtiges Thema. So engagierte sie sich z. B. auch als Initiatorin und Kuratorin von einer Skulpturenmeile. Sie lebt und arbeitet in Hofheim im Taunus und in Bage/Südfrankreich.
Für die Ausstellungsreihe "dazwischen" haben sich die Organisatoren entschieden, ausschließlich Arbeiten zu "alea iacta est - der Würfel ist gefallen" zu zeigen. Hier führen Zufall und selbst gesetzte Regeln zu interessanten künstlerischen Lösungen mit einer Vielzahl von Möglichkeiten. Der spielerische Umgang mit dem Zufall per Würfel ist Menschen aller Kulturen und Zeiten vertraut. Verbunden mit dem systematischen Experimentieren des Künstlers mit den möglichen Regeln führt es zu überaus interessanten künstlerischen Konzepten.
Ausgangsmaterialien, bzw. Formelemente sind bei Ingrid Hornef eine mit Bohrungen versehenen Holzplatte, Holzdübel und die Nichtfarben Schwarz und Weiß. Per Würfel wird entschieden, wie viele schwarze oder weiße Dübel gesteckt werden oder Bohrungen frei bleiben, und damit entscheidet auch der Zufall über das vorrangig schwarze oder weiße Erscheinungsbild des Wandobjektes oder aber auch über eine mögliche Ausgewogenheit. Darauf nimmt die Künstlerin keinen Einfluss, wohl aber auf die Anordnung auf der Platte: linear horizontal oder vertikal, als Einzelpunkte oder gebündelte Flächen, im Schwarz-Weiß-Wechselspiel oder unifabig mit Positiv- und Negativform usw. So einfach die Regel des Würfelns ist, so erstaunlich komplex ist das Erscheinungsbild der Wandobjekte im Spiel von Licht und Schatten, von Schwarz und Weiß.
Die Kunsthistorikerin Birgit Möckel aus Berlin sagte sehr treffend: "Was auf den ersten Blick als geheimnisvoller Code eines noch nicht entschlüsselten Systems erscheint, ist die ganz konkrete Dokumentation des Zufalls."