Erster Zoo-Nachwuchs in 2025: Kaschmirziegen erblicken das Licht der Welt

21.02.2025 08:21

Gleich drei kleine Kaschmirziegen sind in der vergangenen Woche im Thüringer Zoopark Erfurt geboren. Während die beiden weiblichen Zicklein von Muttertier Sharina bereits das Vorgehege fröhlich erkunden, kommt das dritte weibliche Ziegenkitz von Mutter Nara in der Wurfbox unter der Wärmelampe noch zu Kräften.

Foto: © Thüringer Zoopark Erfurt

Im Zoopark Erfurt leben die Kaschmirziegen auf dem Plateau, gemeinsam mit den Haus-Yaks, Hissarschafen und Seidenhühnern, drei weiteren asiatischen Haustierrassen. Bereichstierpfleger Luca Georgy ist für die Tiere zuständig – für ihn waren die Geburten nicht überraschend: „Alles deutete darauf hin, dass es bald losgeht. Bei der Ziege schwillt das Euter an, sie frisst nicht mehr und meckert leise vor sich hin.“ Dennoch freut er sich über jeden Neuzugang im Gehege. Sobald die Ziegen größer und agiler sind, können sie auch auf der Yak-Anlage von den Zoobesuchern beobachtet werden.


Kaschmirziegen stammen aus den ariden Hochgebirgssteppen Zentralasiens. Sie gehören keiner einzelnen Rasse an, vielmehr bilden sie eine Rassegruppe mit dem gemeinsamen Merkmal der feinen Unterwolle, die die Tiere vor extremer Kälte (bis zu -40 Grad) schützen. Diese Unterwolle, auch Duvet genannt, kann zur edelsten Wolle der Welt verarbeitet werden: Kaschmir. Durchschnittlich produziert eine Kaschmirziege nur ca. 150 bis 400 Gramm Flaumhaar pro Jahr. Die Frage, warum Kaschmir so teuer ist, ergibt sich aus der natürlichen Knappheit der Faser und der großen Nachfrage. Für die Herstellung eines Pullovers aus reinem Kaschmir wird der jährliche Ertrag von zwei bis fünf Tieren benötigt. Zum Vergleich: Aus dem Ertrag an Schafwolle von einem Tier lassen sich durchschnittlich gut zehn Pullover produzieren.

Heute leben die meisten Tiere in großen Farmen insbesondere in der Mongolei und in China aber auch in Australien, Neuseeland und Schottland. Die oft rücksichtslosen Methoden der Wollgewinnung in einigen Ländern stehen zu Recht in der Kritik von Tierschutzorganisationen. Darüber hinaus führt die massenhafte Haltung zu einer massiven Überweidung, sodass die abgegrasten Flächen zunehmend verwüsten.


Über die Thüringer Zooparkstiftung kann gerne eine Tierpatenschaft abgeschlossen werden.

Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt

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  • Eine Ziege steht mit ihren zwei Jungtieren vor einer Holzwand im Gehege© Thüringer Zoopark Erfurt
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