Weichen für Gepardenzucht gestellt: Gepardin Judy gut in Münster angekommen

10.02.2025 14:41

Wie angekündigt, hat Gepardin Judy den Erfurter Zoopark temporär verlassen, um im Allwetterzoo Münster auf Kater Sambesi zu treffen und im Frühjahr im besten Fall tragend nach Erfurt zurückzukehren. Begleitet wurde Judy auf ihrem Weg nach Münster von Bereichspflegerin Susi Meyer.

Foto: Gepardin Jury auf Reisen: die kommenden Wochen wird sie im Allwetterzoo Münster verbringen und hoffentlich tragend nach Erfurt zurückkehren. Foto: © Thüringer Zoopark Erfurt

Mit dem Zuzug von Judy (Djehuti) wurden die Weichen für die Wiederaufnahme der Gepardenzucht gelegt. Für die Gepardin Judy liegt seitens des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP eine Zuchtempfehlung vor. Ursprünglich hatte der EEP-Zuchtbuchkoordinator mit dem Rostocker Kater Cash einen passenden Zuchtpartner ausfindig gemacht. Nachdem Cash im Mai 2024 in Erfurt eintraf, sahen die ersten Annäherungsversuche vielversprechend aus, allerdings waren sich die beiden Tiere eher freundschaftlich verbunden, so dass der angestrebte Zuchterfolg ausblieb und Cash nach Rostock zurückkehrte. Mit Sambesi wurde nunmehr ein erfahrener Kater gefunden, so dass ein neuer Zuchtversuch gestartet wird.

Wie lange Judy in Münster bleiben wird, kann noch nicht gesagt werden; so lange wie nötig und so kurz wie möglich. Die Weibchen sind im Schnitt einmal monatlich rollig und nur in dieser Zeit zugänglich für einen Kater in ihrem Revier. Sofern die Paarung erfolgreich verlief, werden nach einer Tragzeit von etwa 90 bis 95 Tagen ein bis fünf, selten mehr Jungtiere geboren.

Warum ist die Gepardenzucht wichtig?

Foto: © Thüringer Zoopark Erfurt

Die Bedrohung der Geparde in ihrem natürlichen Lebensraum sowie ihre Zucht in Zoos sind zwei Aspekte, die eng miteinander verbunden sind und große Herausforderungen darstellen. In seinen Ursprungsgebieten hat der Gepard mit verschiedenen Bedrohungen zu kämpfen, die seinen Bestand gefährden: Dazu gehören der Verlust seines natürlichen Lebensraums durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen und die Umwandlung von Wildgebieten in landwirtschaftlich genutzte Flächen. Dies führt zu einer zunehmenden Fragmentierung seines Lebensraums, was seinerseits die natürliche Wanderung und den Austausch von Populationen erschwert. Zusätzlich ist der Gepard vielfach Opfer von Wilderei und dem illegalen Handel mit Tierprodukten. Die geringe genetische Vielfalt aufgrund von Inzucht in einigen Populationen verschärft die Situation zusätzlich.

Um den langfristigen Schutz des Geparden zu gewährleisten, spielen Zoos eine wichtige Rolle. Durch ihre Beteiligung an internationalen Erhaltungszuchtprogrammen tragen Zoologische Gärten zur genetischen Vielfalt und zum langfristigen Überleben der Art bei. Allerdings stehen auch Zoos vor Herausforderungen bei der Haltung und Zucht von Geparden. Die Bewahrung einer gesunden genetischen Vielfalt und das Management von Populationen in menschlicher Obhut erfordern sorgfältige Planung und Koordination. Darüber hinaus müssen Zoos sicherstellen, dass die Bedürfnisse der Geparde in Bezug auf Platz, Sozialstruktur und natürliche Verhaltensweisen bestmöglich erfüllt werden, um ihr Wohlergehen zu gewährleisten.

Insgesamt ist die Zusammenarbeit zwischen Zoos, Naturschutzorganisationen und Regierungen entscheidend, um die Bedrohungen für Geparden in der Wildnis anzugehen und gleichzeitig eine gesunde und nachhaltige Population in menschlicher Obhut zu erhalten, um den Erhalt dieser faszinierenden Tiere zu sichern.

Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt