Mit Herz und Wort: Ehrenamtliche unterstützt Geflüchtete
„Heldin des Monats“ ist Dolmetscherin und Ansprechpartnerin für Menschen aus der Ukraine
Geboren in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, bringt Milla Kovacic nicht nur kulturellen Reichtum mit, sondern auch eine außergewöhnliche sprachliche Begabung. Sie spricht sieben Sprachen fließend: Ukrainisch, ihre Muttersprache, sowie Deutsch und Englisch, Russisch, Polnisch, Tschechisch und Slowakisch. Ihre berufliche Laufbahn führte sie 2020 nach Erfurt, wo sie ihr zweites Staatsexamen absolvierte. Heute arbeitet sie als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Englisch an der Walter-Gropius-Schule. Ihre Sprachkenntnisse sind nicht nur berufliches Kapital, sondern auch ein Fundament für die Verbindung mit Menschen aus verschiedenen Kulturen.
„Dankbarkeit ist mein größter Lohn“, sagt Milla Kovacik. Diese Haltung prägt auch ihr ehrenamtliches Engagement. Seit mehr als 15 Jahren ist sie als Dolmetscherin tätig, doch mit Beginn des Ukraine-Krieges 2022 nahm ihr Ehrenamt eine neue Dimension an. Als die ersten Geflüchteten aus der Ukraine in Erfurt ankamen, war sie sofort zur Stelle. Mit ihrer Sprachkompetenz und ihrem kulturellen Verständnis wurde sie zu einer unverzichtbaren Unterstützung für die Flüchtlingshilfe. Sie dolmetschte nicht nur, sondern half den Menschen, sich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden. Ihre Einsätze führten sie oft in Flüchtlingsunterkünfte, wo sie teilweise in 24-Stunden-Schichten arbeitete. Sie unterstützte bei Behördengängen, half bei medizinischen Fragen und stand auch Helferinnen und Helfern mit ihrer Expertise zur Seite.
„Die Stadt Erfurt wollte diese außergewöhnliche Leistung nicht unbemerkt lassen“, erklärt Ehrenamtsbeauftragter Frank Schalles. „Als ‚Heldin des Monats‘ wird sie für ihren Einsatz gewürdigt und als Vorbild hervorgehoben.“