Helden des Monats: Immer ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte von Patienten

20.06.2024 11:07

Kerstin Tannus und Norbert Reinelt sind ehrenamtlich im Krankenhaus aktiv.

Erfüllende Aufgabe im Ruhestand

Ein Mann und eine Frau vor einem Krankenhaus
Foto: Norbert Reinelt und Kerstin Tannus engagieren sich ehrenamtlich als Patientenbegleiter in den Krankenhäusern der Stadt. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Rund 40.000 Erfurterinnen und Erfurter sind ehrenamtlich aktiv. Um ihr Engagement zu würdigen, werden die „Helden des Monats“ gekürt. Aktuell sind auf den großen Werbetafeln im Stadtgebiet Kerstin Tannus und Norbert Reinelt zu sehen. Als ehrenamtliche Patientenbegleiter im Katholischen Krankenhaus und im Helios Klinikum setzen sie sich für das Wohl anderer ein.

Die Aufgaben eines Patientenbegleiters gestalten sich sehr vielfältig — ein offenes Ohr haben für Probleme, Sorgen, Wünsche und Nöte der Patienten stehen an erster Stelle. Praktische Dinge wie das Erledigen kleinerer Besorgungen oder Unterstützung bei Spaziergängen zählen ebenso zum Aufgabenprofil wie aufmerksames Zuhören oder auch nur Stille mit den Patienten zu teilen.

Kerstin Tannus fand nach ihrer Berufstätigkeit als Lehrerin eine neue Herausforderung als ehrenamtliche Patientenbegleiterin. Ca. drei Stunden wöchentlich arbeitet sie als sogenannte „Grüne Dame“ im Helios Krankenhaus. „Ich habe gelernt, dass es keinen Sinn ergibt, mit Vorstellungen zu kommen. Jeder Patient ist anders und braucht etwas Anderes“, erklärt sie. Insbesondere für die kleinen Patienten sei es wichtig, dass diese sich verstanden und willkommen fühlen. „Ich versuche, sie abzulenken und zu beschäftigen, damit sie nicht zu sehr unter der neuen Umgebung leiden“, sagt die ehrenamtliche Helferin.

Norbert Reinelt arbeitet als ehrenamtlicher Patientenbegleiter im Katholischen Krankenhaus (KKH). Der ehemalige Soldat der Bundeswehr suchte nach seinem Ruhestand eine erfüllende Aufgabe. „Schon nach einer Stunde sind die meisten Patienten einfach nur dankbar. Diese kleinen Dinge machen mir Freude, auch wenn ich aufpassen muss, dass ich das ein oder andere nicht mit nach Hause nehme“, sagt Reinelt. „Es ist wichtig, dass die Patienten nicht nur über ihre Krankheiten sprechen – Ablenkung ist von großer Bedeutung“, betont er. Und fügt hinzu: „Manchmal ist es einfach nur wichtig, dass jemand da ist, der einem zuhört“. In einer Schicht betreut er häufig ein bis zwei Patienten, meist nach schwierigen Operationen oder Krebsdiagnosen.

Wer zuverlässig, offen, gesprächsbereit und dennoch verschwiegen ist, Freude im Umgang mit anderen Menschen hat, über Einfühlungsvermögen und Geduld verfügt und Sensibilität für den hektischen Alltag im Krankenhaus mitbringt, ist geeignet für diese vertrauensvolle Tätigkeit.