Neue Vogelarten mit neugierigen Mitbewohnern
Die Gemeinschaftshaltung von Tieren, die auch in ihrem natürlichen Lebensraum zusammenleben, ist ein großes Anliegen unseres Zootierarztes und Kurators Kay Schwecht. „Die gemeinschaftliche Haltung ist nicht nur Abwechslung und Beschäftigung im Alltag der Tiere, sie trägt darüber hinaus dazu bei, einen Eindruck der Biodiversität des ursprünglichen Lebensraums zu vermitteln.“
Der Maskenkiebitz, auch Soldatenkiebitz oder Lappenkiebitz genannt, ist eine Wat-Vogelart aus der Familie der Regenpfeifer. Er gehört zur Fauna Australiens und Ozeaniens und besiedelt offene Landschaften. Charakteristisch und namengebend ist das hellgelbe Gesicht mit den großen, seitlich herunterhängenden Lappen, das wie eine Maske aussieht. Die Hähne haben am Flügelbug einen sieben Millimeter langen Sporn, bei den Hennen erreicht dieser nur eine Länge von zwei Millimetern. Gemeinsam mit den Rosakakadus bewohnen die beiden Neuzugänge die Voliere im Känguruland.
Die Mähnen- oder auch Schopfibisse sind in den Lemurenwald zu den Kronenmakis gezogen. Der Mähnenibis erreicht eine Gesamtlänge von 50 cm und ist damit der größte Vertreter der Vogelwelt der madagassischen Wälder. Besonders auffällig ist ihr Federkleid; weiße, rote und schwarze Federn von Oberkopf und Genick bilden einen großen Schopf. Der Mähnenibis ist in seiner madagassischen Heimat potenziell gefährdet, wegen seines Fleischs wird er intensiv bejagt. Mähnenibisse leben paarweise und sind ausgesprochene Bodenbewohner. Die beiden neuen Mähnenibisse des Zooparks sind seit letzter Woche aus dem Winterquartier in die Außenvoliere gezogen und können nun bestaunt werden
Die dritte neue Vogelart ist eine Gruppe Witwenpfeifgänse, die den oberen Teich am Berberberg bewohnen und dort großes Interesse seitens ihrer tierischen Mitbewohner, einer Gruppe Berberaffen, erfahren. Die Witwenpfeifgans verdankt ihren deutschen Namen der auffälligen schwarzweißen Färbung von Hals und Kopf. Sie sind weit verbreitet in Süd- und Mittelamerika, in der Karibik sowie in Afrika. Witwenpfeifgänse besiedeln unterschiedlichste Süßwasserlebensräume, einschließlich Seen, Flüsse, Stauhaltungen, Sümpfe, Marschen, Deltas, Schwemmebenen und Reisfelder.
Maskenkiebitz, Mähnenibis und Witwenpfeifgans suchen übrigens noch Tierpaten. Nähere Information zum Tierpatenprogramm finden sich auf der Website der Thüringer Zoopark Stiftung.
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Seit letzter Woche können die beiden Mähnenibisse in der Außenvoliere bewundert werden. Foto: © Thüringer Zoopark Erfurt
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Die Witwenpfeifgänse bewohnen den oberen Teich am Berberberg. Foto: © Thüringer Zoopark Erfurt