Visionen zur Umsetzung des Kinder- Jugendstärkungsgesetzes
Zum 15. Fachtag ist es gelungen, mit 75 Teilnehmern aus dem Erfurter Netzwerk Frühe Hilfen/Kinderschutz Visionen zur Umsetzung des Kinder- Jugendstärkungsgesetz zu kreieren.
Dies war möglich, weil Experten wie der Chefarzt Dr. Wolfram Kluwe zu den Herausforderungen für Eltern und Fachkräfte bei Säuglingen mit angeborenen Fehlbildungen referierte und anhand von konkreten Einzelschicksalen benannte, wie die Unterstützung aus dem SGB VIII für diese Familien aussehen könnte.
Prof. Dr. Heinz Kindler vom Deutschen Jugendinstitut München griff diese Beispiele aus dem medizinischen Alltag von Dr. Kluwe auf und referierte zu der Bedeutung konkreter Anleitung von betroffenen Eltern sowie der Chance, wenn qualifizierte Beratungsangebote für Eltern bereits in den Geburtskliniken zur Verfügung stehen.
Prof. Dr. Martin Wazlawik ergänzte die Vorredner insbesondere zur Bedeutung gezielter Kooperation professioneller Akteure und nannte insbesondere die Professions-Identität ständig zu überprüfen als einen relevanten Faktor für gelingende Kooperation von Fachkräften unterschiedlicher Berufsgruppen.
Miteinander auf Augenhöhe zu kommunizieren ist nicht, als leere Worthülse zu verstehen, sondern es zu leben, so sein Fazit als Schlusswort.
Für die Stadt Erfurt hat sich als Ergebnis dieses gelungenen Fachtages herauskristallisiert, dass der Verfahrenslotse als neu zu schaffende Position erste Schlüsselfunktionen zu diesem Thema übernehmen wird, um auch Familien mit diesen besonderen Bedarfen die Unterstützungsangebote aus den SGB VIII ganz konkret anzubieten.