Erfurter Feuerwehren ziehen positives Fazit zum zweiten bundesweiten Warntag
Nach der Premiere am 10. September 2020 fand am 8. Dezember 2022 nun der zweite bundesweite Warntag statt. Auch in der Landeshauptstadt Erfurt werden dann zahlreiche Kanäle getestet, die im Ernstfall die Bevölkerung über einen Katastrophenfall informieren sollen.
Laut Lars Angler von der Erfurter Berufsfeuerwehr hat die Auslösung vom Bund für alle angeschlossenen Systeme um 10:59 Uhr hat funktioniert. Teilweise Verzögerungen gab es aber bei den Warn-Apps (NINA, KatWarn) bis zu 14 Minuten.
Neu zum Einsatz kam erstmals die in anderen europäischen Ländern bereits erprobte Methode Cell Broadcast. Dabei werden von einer Basisstation Warnnachrichten an alle Mobiltelefone geschickt, die sich in einer bestimmten Funkzelle befinden und den Dienst aktiviert haben. Dieser Dienst habe laut Angler bei den tauglichen Telefonen ebenfalls funktioniert.
Die lokale Auslösung der acht Sirenen mit neuem Warnton im Erfurter Osten hat funktioniert. Das gilt sowohl die Auslösung über das Einsatzleitsystem als auch über die analoge Rückfallebene. Auch die abschließende Entwarnung funktionierte nach Plan, ist allerdings nur bei vier Sirenen vorhanden.
„Die Warnung mit mobilen Sirenen in der Innenstadt, auf dem Plateau des Petersberges und vor dem Kaufhaus Anger 1, hatte eher Werbecharakter, sie sind für eine flächendeckende Warnung mit fest installierten Sirenenanlagen nicht zu vergleichen“, erklärt Angler. Im Gewerbegebiet Sulzer Siedlung habe die mobile Warnung, wie bei einem Gefahrstoffaustritt vorgesehen, allerdings funktioniert. „Da ist das neue System sehr gut geeignet“, sagt Angler.
Ebenfalls in der Innenstadt war der Erfurter Marktmeister Sven Kaestner im Einsatz. Er wies in mehreren Lautsprecherdurchsagen die Besucher des Weihnachtsmarktes auf die Probewarnung um 11 Uhr hin.
Probleme gab es aber mit der Auslösung der Sirenen im Landkreis Sömmerda. Die Auslösung über das Einsatzleitsystem funktionierte hier nicht, die analoge Rückfallebene wäre aber verfügbar gewesen.
„Es ist wieder einmal deutlich geworden, dass wir mehr Sirenen brauchen, um an mehreren Punkten auf diese Weise warnen zu können“, betont Lars Angler abschließend.