112 – Eine Nummer, die Leben retten kann
Notrufnummer 112 europaweit seit 1991 gültig
Der Anruf der 112 ist kostenfrei, benötigt keine Vorwahl, wird mit Vorrang im Mobil- und Festnetz behandelt und funktioniert bei den meisten Handys ohne Aufhebung der Tastensperre. Die 112 ist ohne Ländervorwahl für den Anrufer vom Festnetz und vom Mobiltelefon kostenlos erreichbar. Mobilfunknutzer in Deutschland können auch dann einen Notruf absetzen, wenn das eigene Mobilfunknetz nicht verfügbar ist.
Die Notrufnummer 112 verbindet den Anrufer mit der zentralen Leitstelle. Für die Landeshauptstadt Erfurt und den Landkreis Sömmerda ist eine Integrierte Leitstelle verantwortlich, die sowohl den Rettungsdienst, als auch die Feuerwehr alarmiert.
Die 112 soll dann gewählt werden, wenn ein echter Notfall vorliegt. Dazu zählen zum Beispiel Brände, Verkehrsunfälle mit eingeklemmten oder verletzten Personen oder Umweltgefahren, aber auch medizinische Notfälle wie Herzinfarkte, Schlaganfall, starke Blutungen, Knochenbrüche und Verbrennungen. Auch in Situationen, die schwer einschätzbar sind oder in denen Zweifel am lebensbedrohlichen Gesundheitszustand der betroffenen Person bestehen, soll die Notrufnummer 112 gewählt werden.
Die fünf W-Fragen beim Absetzen des Notrufs beachten
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leitstelle geben, wenn nötig, Erste-Hilfe-Hinweise. Sie leiten im Ernstfall auch zu Wiederbelebungsmaßnahmen an und bleiben im Bedarfsfall begleitend am Hörer.
Bei der Meldung des Notfalls fragen sie die wichtigsten Daten ab. Die wichtigsten Angaben sind: Wo ist der Ort des Notfalls? Was ist passiert? Wie viele Personen sind betroffen? Wer meldet den Notfall? sowie das Warten auf Rückfragen. Erst wenn der Mitarbeiter der Leitstelle alle benötigten Informationen hat, darf der Anrufer auflegen.
Eine genaue Ortsangabe (Ort, Straße, Hausnummer, Etage usw.) erspart unnötiges Suchen und ermöglicht schnellstmögliches Eintreffen von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei.
Nicht immer ist die 112 die richtige Nummer
Nicht lebensbedrohlich erkrankte Menschen können in der Regel nachts, am Wochenende oder an Feiertagen, bzw. wenn der Hausarzt nicht verfügbar ist, Hilfe durch Haus- und Fachärzte in Anspruch nehmen. Unter 116 117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung erreichbar. Erkrankungen, die vom ärztlichen Bereitschaftsdienst versorgt werden, sind beispielsweise grippaler Infekt, Brechdurchfall, Rücken- oder Bauchschmerzen.
Die 112 ist bitte nicht für Verkehrsmeldungen, Wetterberichte, allgemeine Informationen oder Fragen zu Einsätzen anzurufen. Unnötige Anrufe können das System überlasten und so das Leben derer gefährden, die wirklich dringend Hilfe benötigen.
Der Notruf in Zahlen
Im Jahr 2021 erreichten die zentrale Leitstelle in Erfurt rund 66.500 Notrufe über die Notrufnummer 112. Das sind pro Tag 182 Notrufe, wobei das Aufkommen an Notrufen tagsüber deutlich höher ist.
Dazu kommen noch ungefähr 100.000 Anrufe für den Krankentransport, Meldungen von Bereitschaftsdiensten, Auskünfte an andere Ämter, Anforderungen von benachbarten Leitstellen sowie An- und Abmeldungen von Brandmeldeanlagen.
Aus den angenommenen Notrufen ergaben sich für die Besatzungen der Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge der Landeshauptstadt und des Landkreises Sömmerda insgesamt 45.500 Einsätze. Für die Feuerwehr Erfurt folgten aus den Notrufen 3.050 Einsätze.