Beherztes Eingreifen von Passanten hat Schlimmeres verhindert
Zwei Mitarbeiterinnen des Ordnungsdienstes hatten auf einem Parkplatz für Menschen mit einer Behinderung einen Porsche mit Kennzeichen aus Hannover festgestellt, das dort unberechtigt parkte. Da der Fahrer oder die Fahrerin nicht anzutreffen war, haben die Mitarbeiterinnen des Bürgeramtes getan, was getan werden musste: Fotos machen, Vorfall aufnehmen, die Ordnungswidrigkeit ahnden und letztlich den Abschlepper bestellen. Dazu musste es jedoch nicht mehr kommen. Als die Mitarbeiterinnen das „Knöllchen“ schreiben wollten, kamen die Fahrerin und ihr Begleiter hinzu.
Auf die Ordnungswidrigkeit hin angesprochen, zeigten sich beide uneinsichtig und unkooperativ. „Unsere Kolleginnen sind in diesem Moment verpflichtet, die Personalien aufzunehmen“, erklärt Axel Apel-Geßner, Abteilungsleiter im Bürgeramt. Allerdings war die Dame dazu nicht bereit und wollte wegfahren. „Erst nach wiederholter Aufforderung und Unterbindung des Wegfahrens war die Fahrzeugführerin geneigt, ihre Personalien bekanntzugeben. Ihr männlicher Beifahrer funkte wiederholt dazwischen und forderte die Frau unentwegt und nachdrücklich auf, nichts zu sagen, ins Auto zu steigen und wegzufahren. Dem kam die Fahrzeugführerin jedoch nicht nach.“
Unbemerkt von den beiden Mitarbeiterinnen der Ordnungsbehörde hatte der Mann dann das Fahrzeug verlassen und trat von hinten an eine Kollegin heran, packte diese grob an beiden Armem und stieß sie zur Seite. Danach griff er die zweite Kollegin an und stieß sie gewaltsam zu Boden. „Dabei wurden unsere Kolleginnen so stark verletzt, dass wir sie zum Arzt bringen mussten, beide werden für länger ausfallen“, so Apel-Geßner weiter.
Durch die Zivilcourage zweier Passanten und eines Taxifahrers konnte schlimmeres verhindert werden. Gemeinsam ergriffen sie den Mitte 60-jährigen Beifahrer und zogen ihn von der am Boden liegenden Stadtangestellten. Zudem haben die Männer verhindert, dass der Täter unsere Kolleginnen erneut bedrängen konnte, bis die Polizei vor Ort war. Die Beamten waren sehr zügig zum Bahnhof gekommen, nachdem die Schichtleitung des Ordnungsdienstes die Polizei informiert hatte. Apel Geßner: „Sie haben sich sehr einfühlsam um unsere Mitarbeiterinnen gekümmert, das tat in diesem Moment gut, der Schock allerdings sitzt natürlich tief. Den Passanten und dem Taxifahrer gilt unser ganz besonderer Dank! Ihr beherztes Einschreiten hat unsere Kolleginnen vor weiterer Gewalt und deren Folgen bewahrt. Diese Zivilcourage verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung.“