Auf dem Weg zur Bundesgartenschau 2021
Attraktionen für den Petersberg
Der Bastionskronenpfad
Beschlossen wurde auch der sogenannte Bastionskronenpfad. 5,8 Mio. Euro kostet der rund 340 Meter lange und barrierefreie Weg, der laut den Plänen am ehemaligen Hohen Turm beginnt, ein Wäldchen durchquert und verschiedene Bastionen verbindet, die zur Festungsanlage gehören. Dabei spannt sich der Pfad in Form einer Brücke zweimal über die Lauentor-Straße und bildet die alte Festungsanlage nach. Auch der Bastionskronenpfad verspricht einzigartige Ausblicke auf verschiedene Teile der Stadt.
Der gläserne Lift
Da ist zum einen der gläserne Lift auf dem prominenten südöstlichen Hang des Petersbergs, der die Besucher ab 2021 auf die Bastion Leonhard erheben soll. Der Lift (Kosten ca. 1,9 Mio. Euro) befindet sich am Ende eines Panoramawegs, der am Domplatz beginnt und den Besuchern in mehreren Kehren neben dem barrierefreien Aufstieg auch beeindruckende Ausblicke auf die Stadt beschert. Der Aufzug steht ca. 20 Meter von der Festungsmauer entfernt, zwei Brücken führen dann auf die Bastion (dieser Teil wird auch während der Buga frei zugänglich sein).
Das Kommandantenhaus
Wer lieber den (schon jetzt vorhandenen) steileren Aufstieg wählt, gelangt durch das Haupttor auf das Plateau. Pünktlich zur Buga wird das alte Kommandantenhaus komplett saniert (5,7 Mio. Euro). Im Haus selber ist im oberen Bereich eine moderne Ausstellung über die Geschichte des Festungsberges geplant, im Keller wird ein Zugang zu den Horchgängen geschaffen. Ebenfalls geplant: ein Shop und ausreichend Toiletten.
Plateau: Neue Wege und Grünflächen
Auch auf dem Plateau wird einiges geschehen. Die Fläche zwischen Defensionskaserne, Peterskirche, Glashütte und Kommandantenhaus erfährt eine komplette Umgestaltung. Diese soll langfristig das Bild des Petersberges bestimmen und auch seinen neuen Funktionen, wie etwa dem geplanten Landesmuseum, gerecht werden. Neue Wege und Grünflächen entstehen und neben dem Exerzierplatz werden weitere historische Zeitschichten erkennbar, welche einst den Berg prägten. Rund vier Mio. Euro sind dafür insgesamt eingeplant.
Im Jahr der Bundesgartenschau wird es eintrittsfreie Bereiche geben, aber auch Flächen, die zum Ausstellungsgelände gehören und in dieser Zeit eintrittspflichtig sind.
Doch nicht nur auf dem Plateau, auch an anderen Stellen der Erfurter Stadtkrone zeigt die Bundesgartenschau eindrucksvoll ihr Gesicht: So soll zum Beispiel in den Festungsgräben auf rund 5.000 Quadratmetern der Erfurter Erwerbsgartenbau gewürdigt werden – mit großen Gemüse- und Kräutergärten, mit Rutschen, mit Pavillons.
20 Millionen für den Petersberg
Mit dem Bau will die Landeshauptstadt im Frühsommer 2019 beginnen. Um den Zeitplan bis zur Buga-Eröffnung 2021 einzuhalten, müssen die Fördermittel-Anträge bis Ende Oktober eingereicht werden. Rund 90 Prozent der Gesamtsumme von 20 Mio. Euro sollen, so die Vorstellungen der Stadt, als Fördermittel eingeworben werden.
Weitere Informationen zum Petersberg
Veränderungen im Nordpark
Aber auch der dritte Bugastandort der Landeshauptstadt – der Nordpark mit der Nördlichen Geraaue – steht vor einschneidenden Veränderungen. „Wir haben uns gefragt, ob der Nordpark nicht eher ein Park ist, der einen Volksparkcharakter hat“, sagt Buga-Chefin Kathrin Weiß. Und so wurde jetzt beschlossen, dass auf dem Gelände zur Bundesgartenschau die Themen gesetzt sind, die besser zum Park passen: Bewegung, Gesundheit, Erholung.
Bisher war geplant, zum Beispiel die Themengärten der Garten- und Landschaftsbauer und die der Friedhofsgärtner im Norden Erfurts zu platzieren. Diese Ausstellungen, die nur während der Zeit der Buga gezeigt werden, sollen jetzt umziehen – ob in den Egapark oder auf den Petersberg ist noch offen.
Offen ist auch noch, was genau während der Buga im Nordpark stattfindet – die Planungen dafür laufen gerade an. Sicher ist: Es wird verschiedene Veranstaltungen geben, aber auch Gesundheits-Workshops oder ein Streetfood-Festival sind angedacht. Skatepark und Spielflächen laden zur Bewegung ein.
Für viele Anwohner rund um den Nordpark bedeuten die neuen Pläne eine Erleichterung – sie brauchen nicht mehr während der Zeit der Buga auf „ihren“ Park verzichten, können ihn weiterhin wie gewohnt nutzen, ohne Eintritt dafür zu zahlen. Trotzdem wird der Park eingezäunt und nachts abgeschlossen: „Das ist ein Signal an die Bewohner und Buga-Besucher, dass wir hier ein hochwertige Anlage haben, die vor nächtlichem Vandalismus geschützt werden soll“, sagt Dr. Sascha Döll. Ob der Zaun nach der Bundesgartenschau stehenbleibt, ist noch nicht geklärt – wenn er sich als Schutz vor nächtlicher Zerstörungswut bewährt, könnte er eine dauerhafte Option sein, so die Verantwortlichen.