Botschafter mit Faible für Kommunalpartnerschaften
Erfurt und Tucumán sollen wieder näher zusammenrücken
Der Besuch beim Oberhaupt der Thüringer Landeshauptstadt kam nicht von ungefähr: Botschafter Malaroda hatte persönlich darum ersucht, um im Jahr des 25-jährigen Partnerschaftsjubiläums den schwächelnden Beziehungen zwischen Erfurt und dem nordargentinischen San Miguel de Tucumán ein wenig Schub zu verleihen. Er glaube, so der Botschafter des Andenlandes, an die Nachhaltigkeit internationaler Beziehungen durch Förderung „subnationaler Partnerschaften“.
Die einst aktiven Kontakte zwischen Erfurt und Tucumán sind der zur Jahrtausendwende in Argentinien einsetzenden Wirtschaftskrise zum Opfer gefallen und haben sich trotz mehrfacher Anläufe bis heute nicht wieder erholt.
Dies soll sich bald ändern – hier sind sich Botschafter Malaroda und Oberbürgermeister Bausewein einig. So wird Andreas Bausewein eine kleine Abordnung aus Tucumán einladen, Ende Oktober 2018 im Tandem mit Erfurter Vertretern an der „Regionalkonferenz zu der Region Lateinamerika und der Karibik“ in Nürnberg teilzunehmen und im Anschluss bei einer Stippvisite in Erfurt konkrete Themen für künftige Kooperationsprojekte zu identifizieren. Von besonderem Interesse für die Tucumáner seien laut Botschafter Malaroda etwa die Bereiche duale Berufsausbildung, Schulpartnerschaften, Restauration historischer Bausubstanz, Umweltschutz und Theater.
Malaroda und Bausewein sind sich sicher, dass Konferenzteilnahme und nachfolgender Erfurt-Besuch zu einem ureigenen Beitrag beider Städte zum tiefergehenden Verständnis zwischen Deutschland und Lateinamerika gedeihen werden.