Hoher Besuch bei Erfurter Schülerfirma
„First Lady“ Elke Büdenbender besuchte mit OB Bausewein und Minister Tiefensee „ReOli“
Begonnen hat alles als zaghafte Idee, mit zwei Nähmaschinen und ganz viel Enthusiasmus. Dieser ist heute größer denn je, 23 Schülerinnen und Schüler sitzen an sechs Maschinen, entwerfen, nähen, verkaufen, was man aus Stoffen – neuen wie gebrauchten – so herstellen kann. „Besonders beliebt sind unsere Sorgenfresser, die fertigen wir so an, wie sie unsere Mitschüler haben wollen, egal wie groß und welche Farbe“, so Gena, die seit drei Jahren dabei ist. Das Nähen ist Teil des Schulkonzeptes, zwei Stunden in der Woche steht es auf dem Unterrichtsplan.
In der kleinen Schülerfirma ist so einiges wie im großen Unternehmen: Neben der Geschäftsführung gibt es den An- und Verkauf, den Einkauf, Budgetverwaltung und Kassenbuch. Wert legen die Hobby-Näher dabei auch auf Qualität. Genaues Nähen sei wichtig, so dass die Produkte auch ihre Abnehmer finden. Auf Schulfesten und Weihnachtsmärkten verkaufen sie ihre Handarbeiten, letztes Jahr waren sie sogar auf der Thüringer Gründermesse „Ignition“ mit einem Stand vertreten. Jedes Teil ist dabei mit einem „ReOli“-Sticker versehen – eine Marke eben, die sich im kleinen Kreis etabliert hat.
Das läuft mittlerweile so erfolgreich, dass andere Schülerfirmen anfragen, ob sie ihre Produkte vertreiben können. Als Auszeichnung für ihre erfolgreiche Arbeit erhielt die Schülerfirma für das Schuljahr 2017/18 das Qualitätssiegel „Klasse Unternehmen“ des Fachnetzwerks Schülerfirmen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.
Elke Büdenbender zeigte sich „extrem beeindruckt, wie sich die Jugendlichen präsentieren und mit welchem Enthusiasmus und Können ihre Ideen in die Tat umsetzen. Hier entdecken sie ihre Stärken, entwickeln kreative Lösungen und bereiten sich ganz praktisch auf den Übergang in das Berufsleben vor.“
Nicht weniger begeistert war Oberbürgermeister Andreas Bausewein und verwies auf das Potential dieses Projektes: „Hier lernen die Mädchen und Jungen für’s Leben, machen praktische Erfahrungen. Sie lernen, die Dinge anzupacken, wie sie eine Idee umsetzen und nach vorn bringen können. Schülerfirmen sollten Schule machen!“
Gena jedenfalls hat hier viel gelernt. Nach dem Hauptschulabschluss möchte sie Schneiderin lernen.