Die Selbstversorgung des Kinderheims in Erfurts Partnerstadt Kati wird gestärkt
Selbstgebackener Kuchen auf dem ersten fairen Erfurter Adventsmarkt, der Getränkeverkauf während der Berufsmesse an der IGS, ein Pizzabasar, die Bitte um Spenden während dreier Elternabende sowie die Durchführung der Weihnachtstombola waren die Aktionen mit denen Anna-Lena Pritz, Sophie Keßler, Sara Weinlich, Uta Lorenz und Melian Junker diesen Betrag für die Selbstversorgung des Kinderheims zusammengebracht haben.
Die Spende wurde im Rahmen der städtischen Pressekonferenz von Bernward Credo entgegengenommen, der das Gesamtprojekt des Freundeskreises Kati kurz darstellte. Zunächst dankte er aber den fünf Schülerinnen: „Diese Spende ist mir ein sehr willkommener Beitrag für das Projekt, nicht nur aufgrund der Summe Geld sondern insbesondere auch weil es von Schülern für andere Kinder kommt.“ Künftig soll die Selbstversorgung mit den Grundnahrungsmitteln Mais und Kartoffeln vollständig und die mit Gemüse und Obst mit bis zu Zweidrittel des Bedarfs sichergestellt werden, erklärte Bernward Credo. Um eine ausreichende Menge für die ganzjährige Versorgung mit den Grundnahrungsmitteln landwirtschaftlich zu produzieren, werden vier Hektar Land erworben.
Um die Fläche vor dem Verbiss von Tieren zu schützen, muss sie eingezäunt werden. Auch ist die Anschaffung von Arbeitsgerät zum Pflügen und Säen sowie von zwei Zugrindern geplant. Saatgut und Düngemittel werden gekauft. Der Zaun wird vom Projektträger in Eigenarbeitsleistung gesetzt. Hierbei werden auch Jugendliche aus dem Heim und ihre Erzieher beteiligt, um ihnen neben dem Schulunterricht zugleich lebenspraktische Unterweisungen zu geben. Somit ist die Zielgruppe nicht nur Empfänger der Hilfe, sondern aktiv an der Herstellung beteiligt.
Wenn der Boden vorbereitet und der Zaun gesetzt ist, kann mit dem Anbau von Bohnen, Möhren, Zwiebeln und weiteren regionalen Gemüse- und Obstsorten begonnen werden. Damit die ganzjährige Nutzung möglich wird, ist eine Bewässerungsanlage ist für den Gemüseanbau erforderlich. In der Trockenzeit von November bis April fällt keinerlei Regen, so dass Erträge nur bei künstlicher Bewässerung erwirtschaftet werden können. Dazu wird ein Brunnen gegraben. Daraus wird mittels eines Solarpumpsystems Wasser in einen Tank, ein Reservoir befördert. Das Wasser wird nicht durch Beregnung, sondern durch erdnahe Berieselung ausgebracht, da bei Beregnung zu viel verdunstet.
Das Projekt wird insgesamt etwa 32.000 Euro kosten. 75 Prozent kommen vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), ein Viertel bringen der Freundeskreis Kati und der Projektträger selbst auf.
Dass Schülerinnen und Schüler nicht nur einfach Geld sammeln, sondern das mit dem Ansatz verbinden, dies zugleich auf faire und nachhaltige Weise zu versuchen, finde ich klasse. Es hilft uns, die Themen ‚Fairer Handel‘ und ‚Eine Welt‘, die hinter der Kampagne ‚Fairtrade Town Erfurt‘ stehen, bekannter zu machen
Agenda-Koordinator Josef Ahlke von der Stabsstelle Nachhaltigkeitsmanagement in Erfurt.