Erste elf Buga-Außenstandorte bestätigt: Jury wählt Partner in erster Runde aus
53 Bewerbungen von 33 Kommunen, Einrichtungen oder Vereinen sind vom 1. November 2014 bis zum 31. März 2015 in der ersten Bewerbungsphase für die Außenstandorte der Bundesgartenschau Erfurt 2021 eingegangen. Eine elfköpfige Jury unter Vorsitz des renommierten Tourismusexperten Dr. Christian Antz, Professor für Slow Tourism an der Fachhochschule Westküste, bewertete die Bewerbungen am 17. und 18. Juni 2015 und wählte 15 Vorhaben der künftigen Außenstandorte aus.
Die Buga Erfurt 2021 hat sich mit dem Thema „Gartenkulturstadt“ den langjährigen Traditionen der Stadt als Gartenbaustandort verpflichtet. Die Gartenschau soll eine blühende Symbiose aus gestalteten Parkanlagen, aus Historie, Tradition, Wissenschaft, Bildung, Gartenbau und Schönheit der Stadt Erfurt bieten. Mit ihren Ideen und Angeboten bringen die Buga-Außenstandorte noch mehr Vielfalt in das touristische Angebot des Buga-Jahres. Mit Garten- und Parkanlagen von gartenhistorischer Bedeutung und Einmaligkeit soll es gelingen, noch mehr Touristen für Thüringen zu begeistern. Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein zeigte sich beeindruckt: „Die Buga-Außenstandorte zeigen die vielen schönen Seiten der Thüringer Garten- und Parklandschaft. Ich bin mir sicher dass wir die Buga 2021 damit aufwerten und Mehrtagesgästen ein attraktives Programm bieten. Die Buga wird von Erfurt aus auf Thüringen ausstrahlen. Von dem Netzwerk der Buga-Außenstandorte haben alle Partner einen touristischen Vorteil, der von Dauer sein kann.“
Programmatische Vorgaben
Das Bewerbungsverfahren setzte klare Vorgaben für die programmatische Ausrichtung und die Präsentation der künftigen Außenstandorte. Die Außenstandorte sollten beispielhaft für die historische Entwicklung der Gartenkulturlandschaft in Thüringen stehen oder einen innovativen Beitrag zum künftigen Garten- und Kulturtourismus in Thüringen leisten. Diese Schwerpunkte waren in den Bewerbungen zu berücksichtigen: Mittelalterliche Gartenkultur, Höfische Gartenkultur, Gartenkultur des 18. bis 20. Jahrhundert und der jüngsten Vergangenheit mit den Bereichen sowie Innovative, zukunftsfähige Gestaltung der einheimischen Gartenkultur.
Qualität im Fokus
Mit dem Bewerbungsverfahren für die Außenstandorte wurden transparente Qualitätskriterien angesetzt. Ziel ist es parallel zur Buga Erfurt 2021 ein gartentouristisches Programm anzubieten, das Einrichtungen aus ganz Thüringen einschließt. Der Besucher kann dann ein einheitliches Qualitätsniveau erwarten, wie Infrastruktur wie Parkplätze oder Nahverkehrsanbindung, Service- und Informationsangebote, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation.
Kathrin Weiß: „Wir freuen uns über die Qualität der Beiträge. Thüringen ist bekannt für seine Parks und Gärten, es gibt viele wertvolle Anlagen mit interessanter Geschichte. Vom 17. Jahrhundert bis heute reichen die Anlagen, die die Jury als Buga-Außenstandorte ausgewählt hat. Auch nach der Buga 2021 stellt dies ein großes touristisches Potential dar. Bei den Bewerbungen war uns das Konzept wichtig, mit dem sich die künftigen Außenstandorte in das Buga-Vorhaben einbringen wollen. Dies sollte zu unserem inhaltlichen Thema passen, das wir im Rahmen der Ausschreibung gesetzt haben. Dabei ist nicht allein ausschlaggebend wie bekannt eine Park- und Gartenanlage bisher war, sondern die ausgewählten Buga Außenstandorte stehen für die Entwicklung der Thüringer Gartenkultur über die Jahrhunderte hinweg. Im Weiteren haben wir die Idee, die Außenstandorte im Rahmen des Schaufensters Thüringen auf dem Petersberg zu präsentieren. Wir haben zu einem frühen Zeitpunkt eine kritische Auswahl getroffen. Dabei haben wir hinterfragt, welche Projekte am besten zur unserer Auslobung passen.“
„Ideen bündeln und Stärken vervielfachen“, so sieht Prof. Dr. Christian Antz das Prinzip der künftigen Partnerschaft. Der Juryvorsitzende zu den Beweggründen für die ausgewählten Außenstandorte: „Wir hatten bei unserer einstimmigen Entscheidung besonders ein rundum gelungenes Besuchererlebnis im Fokus. Dem Qualitätsanspruch der Buga müssen auch die Außenstandorte genügen, das Gesamtangebot und der Eindruck sollen für die Besucher stimmig Thüringer Gastlichkeit überall auf hohem Niveau zeigen. Mit diesem Anspruch und der hohen Qualität der gartentouristischen Angebote besteht in Thüringen die Chance, über die BUGA hinaus eine Marke zu schaffen.“
Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft (DBG) verweist auf die Rolle der Außenstandorte bei Bundesgartenschauen: „Bei den bisherigen Gartenschauen hat es sich bewährt, dass mit dem Großereignis gartentouristisch Sehenswertes der Region in das Besucherinteresse gerückt wird. Die Buga und die regionalen Angeboten partizipieren so voneinander. Unser Auswahlverfahren für die Buga Erfurt 2021 bietet gute Ansätze, vielseitige und hochwertige Gartenkultur in Thüringen mit zu präsentieren. Aus den Erfahrungen der anderen Schauen empfehlen wir ca. 30 Außenstandorte, das ist in der Kommunikation und Betreuung gut zu organisieren. Ich freue mich, dass hier in Thüringen auch weniger bekannte Kleinode aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden können.“
„Eine zweite Bewerbungschance für Außenstandorte soll es 2017 geben, die Buga 2021 ist offen für weitere hochkarätige Ideen. Bewerber, die über qualitätsvolle Angebote verfügen, aber nicht den Wettbewerbskriterien im Hinblick auf das Thema Gartentourismus entsprachen, können darüber hinaus durch andere Formen der Kooperation in die Vorbereitung und Durchführung der Buga 2021 in Erfurt einbezogen werden“, kündigte Buga-Geschäftsführerin Kathrin Weiß an.
Ausgewählte Außenstandorte
- Europa-Rosarium Sangerhausen
- Grüne Flusslandschaft JenaSaaleParadies
- Park und Villa Hohenrode Nordhausen
- Gärten der Stadt Bad Langensalza
- Stadt Gotha mit Herzoglicher Orangerie, Herzoglichem englischen Garten und Wasserkunst am Hauptmarkt
- Diakonie Landgut Weimar-Holzdorf
- Barocker Schlossgarten Ebeleben
- Schlosspark Molsdorf
- Ebersdorfer Landschaftspark Saalburg-Ebersdorf
- Barockdorf Bendeleben mit Schlossorangerie, Schlosspark, Uckermannschem Schloss und St. Pankratius-Kirche
- Bergfriedpark Saalfeld als großer Villengarten des 20. Jahrhunderts