"Der Mensch, die Natur und die Kultur": Bürgermeisterin präsentierte das Modell des Renau-Mosaiks und sprach über das weitere Vorgehen bei der Restaurierung des Kunstwerkes
Der Stadtrat hatte auf seiner Sitzung vom 16./17.04.2014 beschlossen, die angebotene Sachspende des mittlerweile eingelagerten originalen Mosaiks, das für den Dresdner Kunsthistoriker Paul Kaiser eines der wichtigsten der DDR ist, von der RTLL Unternehmensgruppe Zwickau anzunehmen. Die Annahme wird derzeit abgewickelt.
Anhand des Modells vermittelte die Bürgermeisterin die kulturpolitischen Gründe für den Wiedererwerb des Kunstwerkes und das weitere Vorgehen bei der Planung der Restaurierung und Wiederanbringung am Versorgungszentrum Moskauer Platz. Die Partnerschaft mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Förderverein gäbe zudem die Möglichkeit, dass die Kunst der ehemaligen DDR wieder einen Platz in Erfurt erhalte. Bereits in diesem Jahr wolle das Landesamt Verträge auslösen, mit dem Ziel, zu klären, auf welche Weise Schäden am Mosaik behoben werden können. Zudem erklärte die Bürgermeisterin, dass derzeit Verhandlungen mit Sponsoren laufen. Mit ihrem Dank an den Förderkreis und das Landesamt verband sie die Information, dass das Modell später im Mehrgenerationenhaus im Stadtteilzentrum präsentiert werde.
Das 20 Meter lange und 5 Meter hohe Glasmosaik-Wandbild des Spaniers Josep Renau (1907-1982) kündete ab 1979 am ehemaligen Kultur- und Freizeitzentrum im Neubaugebiet Moskauer Platz von einer friedlichen Nutzung von Umwelt und Wissenschaft im Sozialismus.
Renau war ein spanischer Maler, Grafiker und Photomontagekünstler. 1958 war er auf Einladung der Regierung in die DDR übergesiedelt. Hier arbeitete er für die Zeitschriften "Eulenspiegel" und "Poesiealbum". Ferner gestaltete er Wandgemälde für Wohnblocks und auch Trickfilme für das Fernsehen. Als Auftragsarbeit hatte er das riesige Wandmosaik in Erfurt gestaltet.