Nach 1530 gab es in Erfurt bereits religiöse Toleranz und ein Miteinander von Protestanten und Katholiken: Der originale "Hammelburger Vertrag" im Stadtmuseum
Damals hatte Erfurt eine Vorreiter-Rolle inne. Bereits 25 Jahre vor dem sogenannten "Augsburger Religionsfrieden", der als ein wichtiges Verfassungsdokument des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gilt und den Protestanten 1555 dauerhaft freie Religionsausübung zugestand, hatte man sich, nach den Ausführungen der Kuratorin, bereits 1530 in Erfurt um die notwendige Verständigung zwischen den Meinungsgegnern bemüht.
Die originale Bestätigung dieser Übereinkunft vom 4. März 1530, die nicht nur durch die Vertreter des Adels, der Fürsten und der Freien Reichsstädte besiegelt wurde, befindet sich normalerweise im Stadtarchiv der Landeshauptstadt.
In dieser Pergament-Urkunde wurden zum ersten Mal der protestantische Glaube akzeptiert und beide Konfessionen in der Stadt geduldet. Der Mainzer Erzbischof verzichtete auf Ungnade und die Stadt anerkannte den Erzbischof. Entschädigungszahlungen in Höhe von 2500 Gulden wurden für das während des Erfurter Pfaffensturms geraubte Kirchgut vereinbart, zerstörte Gebäude, wie das Zollhaus am Domplatz, oder die Gerichtsstühle, mussten wiederhergestellt werden. Im Ergebnis der Übereinkunft gab es in Erfurt acht katholische Kirchen, drei Klöster sowie neun evangelische Kirchen, in denen gepredigt wurde. -
Jeden dritten Donnerstag eines Monats lädt das Stadtmuseum Erfurt unter dem Titel "Mach mal Pause - 10 Minuten Stadtgeschichten " zum ungewöhnlichen Mittagsmahl.
Am 20. März 2014, 12:00 Uhr, wird Kuratorin Gudrun Noll-Reinhardt über die ehemalige Gemeinde Severi und ihr Schicksal 1813 sprechen, am 17. April 2014 beleuchtet Museumspädagogin Karin Breitkreutz in der Mittagsreihe die ehemalige Gewehrfabrik Erfurt.