„Mit Hand und Kopf“: Künstlerisches Gestalten trifft Philosophieren
Gemeinsam mit Lehrern und Schülern des Gymnasiums Gleichense in Ohrdruf will man künstlerisches Gestalten mit dem Philosophieren verbinden. Begleitet werden die Jugendlichen in dieser Woche von einem Referenten des „DenkWege zu Luther“ Teams und einem Künstler bzw. Kunsthandwerker. Täglich stehen 5-6 Stunden thematische und gestalterische Tätigkeit auf dem Plan.
"Als Luther predigte, die Humanisten zurück zu den Anfängen wollten und Fragen wie nach Gerechtigkeit an Brisanz gewannen, emanzipierte sich die Kunst vom sakralen Handwerk. Künstlerische Gestaltung griff neue Themen auf. Albrecht Dürer, der Prototyp, malte sich, in den Spiegel blickend, um das Menschenantlitz zu verstehen. Er malte Rasenstücke, Ritter, Tod und Teufel.
Kunst wurde zum Spiegel, der alle Facetten des Daseins abbildet. Damit war künstlerisches Schaffen keine nur heilige Handlung mehr, sondern setzte ins Bild, was Menschen in dieser Welt widerfahren konnte und was Seele und Geist beschäftigt – Ideen, Gefühle, Erlebnisse." (Evangelische Akademie Thüringen)
Die Verknüpfung von Hand- und Kopfarbeit, die das Anliegen des Workshops ist, ist geeignet, sich sowohl in das Herstellen als auch in das Nachdenken einzuüben, denn in der Verbindung von Hand und Kopf sind die Menschen geworden. Der künstlerische Prozess wird zu handwerklichen Erfahrungen und Fähigkeiten führen und das Urteilsvermögen schulen. Zudem ist das Philosophieren eine Kulturtechnik, die so notwendig wie Lesen, Rechnen und Schreiben ist, die das Reden übt und auch das Urteilen und die zu intellektueller Redlichkeit und vor allem auch zur Selbsterkenntnis führt.
Die „DenkWege zu Luther“ werden in Thüringen gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und dem Freistaat Thüringen. Die Landeshauptstadt Erfurt ist Kooperationspartner in diesem Projekt.