Ewige Häuser – Häuser des Lebens. Ausstellung öffnet am Samstag.

12.10.2012 13:54

Der Tod ist Bestandteil des immerwährenden Lebenskreislaufes: Das ständige Werden durch die Geburt wird unaufhaltsam dem Vergehen durch den Tod preisgegeben. Der Memento-Mori-Gedanke und die Frage nach der eigenen Sterblichkeit und nach dem, was bleibt, stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung, die im Kulturhof zum Güldenen Krönbacken in der Erfurter Michaelisstraße 10 präsentiert wird. Ausstellungseröffnung ist am 13.10.2012, 19 Uhr.

"Ewige Häuser – Häuser des Lebens” ist eine Gemeinschaftsausstellung der Künstlerinnen Karen Koschnick (Berlin) und Kristina Siegel (Dresden). Architektonische Kubaturen, Elemente und Details sowie zwischenmenschliche Konstellationen werden von ihnen auf sehr verschiedene Weise und mit unterschiedlichen künstlerischen Mittel untersucht und interpretiert.

Bild: Letzte Säume für die Rauminstallationen: Für die Grabstein-Stoffskulpturen zum Thema "soft-architecture" hat Kristina Siegel selbst die Nähmaschine mit in den Kulturhof gebracht. Bild: © Stadtverwaltung Erfurt / S. Glaubrecht

Kristina Siegel beschäftigt sich hauptsächlich mit dem architektonischen Raum-Bild. Sie hat zum einen maßstäbliche Abbilder von Grabsteinen in Form von nicht farbigen, transparenten Stoff-Objekten geschaffen, zum anderen spielen ihre Grabplatten in Matratzenform und Kissen mit Bildmotiven aus der europäischen Sepulkralkultur auf die ewige "Schlafstätte” an.
 

Bild: Karen Koschnick stellt Friedhöfe mit ihren Grabmälern als Lebensraum dar. Bild: © Stadtverwaltung Erfurt / S. Glaubrecht

Karen Koschnick stellt Friedhöfe mit ihren Grabmälern als Lebensraum dar. In ihren farbigen Grafiken und Malereien setzt sie sich mit der indirekten Anwesenheit des Menschen in Stadt- und Friedhofslandschaften auseinander.

Bild: Memorial Obelisk Gräber gibt es besonders in den USA, beispielsweise in Spring Grove, dem zweitgrößten Friedhof in den Vereinigten Staaten. Bild: © Stadtverwaltung Erfurt / S. Glaubrecht

In einer gesamträumlichen Installation, die über zwei Etagen führt, fügen die beiden Künstlerinnen diese Arbeiten zu einem Gesamtbild, in dem die einzelnen Werke untereinander und mit dem Raum, besonders aber mit dem sie umschreitenden Betrachter in Zwiesprache treten. Begriffe wie Erinnerung, Flüchtigkeit und Vergänglichkeit werden reflektiert.