Hauptmann war in Erfurt kein Unbekannter: Aus Anlass des 150. Geburtstages gibt es im Stadtarchiv eine Ausstellung

Geschildert wird seine einzige persönliche Berührung mit Erfurt, ferner die Pflege seines Werkes auf der Erfurter Bühne und schließlich Hauptmanns Versuch, ein in Erfurt spielendes Stück des Titels "Die Hohe Lilie" zu schreiben. Letzteres erhebt Erfurt über die meisten deutschen Städte. Wäre das Werk nicht Fragment geblieben, wäre es das einzige Werk eines bedeutenden Dichters, dessen Schauplatz Erfurt wäre.
Erfurt lernte Hauptmann 1905 kennen. Er hatte zuvor die Dome in Merseburg und Naumburg besucht. Die Eindrücke, die er in Erfurt merkwürdigerweise von den Mädchen gewann, auch das Erlebnis des Erfurter Domes klangen in seinem Werk jahrzehntelang nach.
1905 war Hauptmann in Erfurt kein Unbekannter mehr. Mit dem Drama "Einsame Menschen" war 1896 erstmals ein Stück von Hauptmann in Erfurt gespielt worden. Mit der "Versunkenen Glocke", einem Lieblingsstück auch der Erfurter, wurde die Spielzeit 1897/98 eingeleitet. Es folgten "Fuhrmann Henschel" (1899) "Der Biberpelz" (1899), "College Crampton" (1900), "Rose Bernd" (1904), "Elga" (1905), "Gabriel Schillings Flucht" (1912). Nach 1918 gelangten "Der arme Heinrich", "Michael Kramer", "Dorothea Angermann", "Vor Sonnenuntergang", "Die Jungfern vom Bischofsberg", "Florian Geyer", "Hanneles Himmelfahrt", "Die Ratten", "Die Weber" auf die Erfurter Bühne. Bis in die 50er Jahre standen Werke Hauptmanns häufig auf dem Spielplan. Vor 16 Jahren wurde letztmals ein Werk Hauptmanns in Erfurt gespielt.
Die Ausstellung ist bis zum 14. Dezember 2012 im Stadtarchiv Erfurt (Gotthardtstraße 21) zu sehen. Öffnungszeiten: montags, mittwochs, donnerstags 8 bis 16 Uhr, dienstags 8 bis 18 Uhr, freitags 8 bis 12 Uhr.