In die Karten geschaut... Ausstellung zur Geschichte und Herstellung von Spielkarten
In der Sonderschau, die in Zusammenarbeit mit dem Schloss- und Spielkartenmuseum im Residenzschloss Altenburg entstanden ist, wird ein geschichtlicher Überblick zur Entstehung und Entwicklung der Kartenspiele gegeben. Seit ihrem Auftauchen in Europa in der Zeit um 1400 fand die Spielkarte ihre leidenschaftlichen Anhänger, aber auch Gegner. Die vielgestaltige Vergangenheit der Spielkarte ist ein eigenes, interessantes Kapitel Kulturgeschichte. Während sich viele Menschen mit Vergnügen dem Kartenspielen widmen, bezeichnen ihre Feinde sie als "des Teufels Gebetbuch". Goethe empfahl ihr Spiel den "Jungen Leuten, die sich in der Welt umtun wollen",und Richard Strauss komponierte ihr seine Oper "Intermezzo". Schopenhauer wetterte gegen die Menschen, die nichts mehr zu denken hätten und ihre geistige Leere durch das Kartenspiel ausglichen. Immanuel Kant sah hingegen im Kartenspiel eine "gute und nützliche Verstandesübung".
Abb.: La part du Lion. Farblithografie
Ergänzt werden die Schautafeln mit zahlreichen Exponaten zum Thema Spielen. Kartenspiele aus unterschiedlichen Zeiten und mit vielen verschiedenen Motiven, Zubehör für Kartenspiele und grafische Darstellungen werden ebenso zu sehen sein wie vier Spieltische aus der Sammlung des Angermuseums, die für diese Ausstellung restauriert wurden.
"Besonders durch die räumliche Nähe zum Druckereimuseum sind es gerade die Drucktechniken von Spielkarten, die im Mittelpunkt der Ausstellung stehen..", so Karin Kosicki, die Chefrestauratorin der Zentralen Restaurierungswerkstätten der Museen der Landeshauptstadt, "dadurch ergeben sich interessante Einblicke in die Herstellung der Spielkarten."
Abb.: Karin Kosicki (r.) erläutert die verschiedenen Drucktechniken.
Die Ausstellung kann dienstags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr und mittwochs von 11 bis 18 Uhr im Benary-Speicher innerhalb des Sparkassen-Finanzzentrums in der Brühler Straße 37 besichtigt werden. Zur Eröffnung der Ausstellung sprechen Karin Kosicki und Toralf Keil, der stellvertretende Direktor des Residenzschlosses Altenburg, Schloss- und Spielkartenmuseums. Die Ausstellung läuft bis zum 17.03.2011.
Abb.: Two Penny Whist. Nach J. Gillray. 1796. Kupferstich, koloriert. (Ausschnitt)