"Erfurter Hebräische Handschriften": Neues Buch zu den spektakulären Zeugnissen mittelalterlicher jüdischer Schriftkultur
Unter Anwesenheit der Bürgermeisterin Tamara Thierbach, der Leiterin der Alten Synagoge, Ines Beese, sämtlicher Autorinnen und Autoren und dem Grafikbüro Papenfuss - Atelier für Gestaltung wurde das Buch als dritter Band der Museumstrilogie vorgestellt. Die Alte Synagoge feierte damit ihr einjähriges Jubiläum.
Bürgermeisterin Tamara Thierbach (3.v.l.) sprach von einem neuen Schatz, der nun vorläge, ein Schatz, der einen noch viel größeren Schatz beschreibt, denn die zweibändige Bibel "Erfurt 1" oder auch die größte erhaltene mittelalterliche Tora Mitteleuropas seien wirklich spektakuläre Zeugnisse mittelalterlicher jüdischer Schriftkultur.
Die Herausgabe der Publikationen der Trilogie war ermöglicht worden durch die Unterstützung der Sparkassenstiftung Erfurt, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen - Thüringen und des Thüringischen Ministeriums für Wissenschaft, Bildung und Kultur. Die Publikation "Erfurter Hebräische Handschriften" ist damit der dritte Band der Museumstrilogie der Alten Synagoge Erfurt. Zum einjährigen Jubiläum der Eröffnung der Alten Synagoge Erfurt als Museum konnten nun die beiden Bände "Alte Synagoge und Mikwe zu Erfurt" und "Erfurter Schatz" um den dritten wichtigen Aspekt des Erfurter jüdischen Gemeindelebens des Mittelalters ergänzt und die Museumstrilogie vervollständigt werden.
Abb.: Dr. Eva-Maria Thimme, von der Orientabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz und für Hebraistik, Judaistik, Semitistik, Christlichen Orient und Ägyptologie zuständig, beim Signieren des druckfrischen Bandes.
Die Texte der Publikationen seien wissenschaftlich fundiert, aber wirklich anschaulich aufbereitet, so dass sie auch für den "Nicht-Experten" spannend und nachvollziehbar sind, so auch die Leiterin der Alten Synagoge, Ines Beese (2.v.r.). Sie dankte den Autoren, die über die schriftlichen Zeugnisse des jüdischen Gemeindelebens des mittelalterlichen Erfurts geschrieben hatten. Der Erfurter Judeneid, der älteste Judeneid in deutscher Sprache, wurde von Dr. Heinz Endermann (l.) in seiner Bedeutung für das jüdisch-christliche Miteinander vorgestellt. Dr. Michael Ludscheidt (r.) und Frau Dr. Eva-Maria Thimme (2.v.l.) zeigten in ihren Aufsätzen die Bedeutung und Erforschung des Konvolut erhaltener hebräischer Handschriften aus der Erfurter jüdischen Gemeinde auf. Julia Bispinck-Roßbacher, die Leiterin der Restaurierungsabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz (3.v.r.), erläutert die Maßnahmen, mit deren Hilfe der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Band 2 der Erfurter Bibel restauriert werden konnte.
Die Alte Synagoge Erfurt wurde am 27. Oktober 2009 als Museum eröffnet. In einem Jahr konnte sie mehr als 70.000 Besucher begrüßen. Die Publikationen der Museumstrilogie erschienen im Verlag Dr. Bussert und Stadeler und können an der Information der Alten Synagoge sowie im Buchhandel erworben werden.