Ausstellung zu Topf und Söhne in Oslo eröffnet
Das Medienecho auf die Ausstellung, die unter dem Titel " Dødens ingeniører” ("Ingenieure des Todes") in einer norwegisch-deutschen Sprachversion gezeigt wird, war überwältigend. Fernsehen und Rundfunk berichteten. Die größte Tageszeitung Norwegens "Verdens Gang" widmete dem Thema eine Doppelseite, auch "Dagbladet", "Aftenposten" und weitere Zeitungen, darunter die Zeitschrift der norwegischen Organisation der Ingenieure und Techniker NITO, informierten ausführlich.
Der große Erfolg der von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora erarbeiteten Ausstellung resultiert unter anderem aus der Geschichte beider Länder. Noch immer prägt die deutsche Besetzung von 1940 bis 1945 das allgemeine Deutschlandbild in Norwegen. Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen in Deutschland wird deshalb in Oslo als ein überaus positives Signal für die deutsch-norwegischen Beziehungen aufgenommen.
Eine Konferenz im September befasst sich mit den Themen "Holocaust und Pädagogik", "Zwangsarbeit im nationalsozialistisch besetzten Norwegen und die Industrie" und die "Deportation der norwegischen Juden nach Auschwitz und die Hilfe der norwegischen Verwaltung". Der ins Norwegische übersetzte Begleitband zur Ausstellung erscheint in einer Auflage von 4.000 Exemplaren und wird an alle Schulen im Süden Norwegens verschickt. "Wir möchten mit der Präsentation eine nationale Debatte über die Rolle der Technologie in der modernen Gesellschaft anstoßen", sagt Kurator Ketil Andersen.
Oslo ist der Abschluss einer Ausstellungsreise durch Deutschland und Europa mit großer Resonanz in Gedenkorten und in kultur-, industrie- und technikgeschichtlichen Museen, u. a. in Berlin, Essen, Nürnberg, Mechelen, Mauthausen und Kopenhagen. Nach dem Ende der Präsentation in Oslo am 31. Oktober 2010 wird die Ausstellung zum Bestandteil der Dauerausstellung im Verwaltungsgebäude am Sorbenweg im künftigen Erinnerungsort Topf & Söhne.
Abb.: Beim Aufbau der Ausstellung: Dr. Annegret Schüle (rechts) und Rebekka Schubert