"Frischer Wind - Gesundes Erfurt… "

23.07.2009 15:46

Actinomyceten als Erfurter Medaille

Bürgermeisterin Tamara Thierbach ist fasziniert vom Schmuck des Erfurter Stadtgoldschmied-Gärtners…Volker Atrops hat etwas Einzigartiges geschaffen.
Das Erfurter Rad als Symbol der Geschichte der Stadt hat auch den Stadtgoldschmied des Jahres 2009, Volker Atrops, inspiriert. Heute stellte er erstmals der Bürgermeisterin Tamara Thierbach persönlich eine Medaille und eine Art Erfurter Münzkette vor, die im Rahmen seiner Tätigkeit als Stadtgoldschmied entstanden sind. Das Außergewöhnliche daran: Der auch als Gärtner agierende Atrops hat Bakterien integriert, solche, die auch für den charakteristischen Geruch frischer Wald- und Komposterde verantwortlich sind. Doch nicht der Geruch, die Farben, die die Stämme auf der Nährlösung bilden, haben ihn angesprochen. Entdeckt hatte Atrops die Bakterien aufgrund Ihres ästhetischen Äußeren beim Tag des offenen Landtags am Stand des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Hans-Knöll-Institut) in Jena. Damals war er ähnlich fasziniert, wie von verschiedenen Edelsteinen, Kristalldrusen oder Mineralien, mit denen er als Goldschmied zu tun hat.
Dr. Michael Ramm, Mikrobiologe am Institut, stand sofort der Idee, aerobe, also luftliebende - wohlriechende Bakterien über Petrischälchen im Schmuck zu integrieren, aufgeschlossen gegenüber. Sein Bericht über die Entwicklung eines Antibiotikums aus einer mit Fledermauskot gemalten Felszeichnung wirkten auf Atrops recht anregend und vertrauenerweckend und so stand einer Zusammenarbeit nichts im Wege. Auch Christiane Weigel, technische Assistentin am Institut, die die Kulturen schließlich angezüchtet hat, entwickelte viel Verständnis für Atrops´ Kunst. Die Kultivierung erfolgte in den gewünschten Petrischalen, diese enthalten einen Gelatine-ähnlichen Nährboden, der als Agar bezeichnet wird. Diese Technik wurde bereits vor über 100 Jahren von Robert Koch entwickelt.

Volker Atrops und Tamara Thierbach Bürgermeisterin

Im Ergebnis der Zusammenarbeit ist nun aus den Stämmen "Rhodococcus rhodochrous" (rosa Färbung, isoliert aus Gartenerde in Thüringen) und "Promicromonospora citrea" (gelbe Färbung, ebenfalls isoliert aus Gartenerde in Thüringen), die gestern frisch aus dem Hans-Knöll-Institut geliefert wurden, auf diese Weise Erfurt-Schmuck entstanden.  

Neben der ästhetischen Spielfreunde, die diese Kreation ermöglichte, ist der Stadtgoldschmied davon überzeugt, dass der Untergrund - das lebendige Wachsen im Wurzelbereich hier in Erfurt neu betrachtet werden kann. Aktiven Kräften, so schlägt er vor, sollte ein wenig mehr Luft und Sauerstoff ermöglicht werden, vielleicht in Form eines Hauses zur Selbstverwaltung. "Frischer Wind - Gesundes Erfurt… ", so sein Motto,   "…Sympathisch, Dynamisch, Modern".

Abbildung: Die Bürgermeisterin ist fasziniert. Volker Atrops erläutert die Idee für die Erfurter Münzkette.

Volker Atrops und Tamara Thierbach

Die Erfurter selbst können Atrops Schmuck dann zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 31. Juli 2009, 19 Uhr, im Kulturhof zum Güldenen Krönbacken anschauen. (Laufzeit der Ausstellung: 1. August bis 30. August 2009)
 


Abbildung: Das Erfurter Rad als Symbol der Geschichte der Stadt hat den Stadtgoldschmied des Jahres 2009, Volker Atrops, inspiriert. Tamara Thierbach, die Bürgermeisterin, hat heute Atrops´ Arbeitsergebnisse in Augenschein genommen. "Man lebt von persönlichem Engagement. Unser Stadtgoldschmied gibt sich ganz akribisch in das Leben von Erfurt ein."