Korvette „Erfurt“ in Emden getauft - Taufpatin Sysann Bausewein spendet Geld sozialen Projekten
Der Taufe voraus ging ein Stadtratsbeschluss vom 5. Juli 2000. Darin erklärte der Stadtrat, beim Bundesministerium für Verteidigung die Übernahme einer Patenschaft für eine der in Planung befindlichen neuen Korvetten übernehmen zu wollen. Die anderen Patenstädte sind Braunschweig, Magdeburg, Oldenburg und Ludwigshafen am Rhein.
Für den feierlichen Akt vor dem Stapellauf eines Schiffes werden traditionell Damen bevorzugt. Sysann Bausewein wünschte der Korvette „Erfurt“ und ihrer Besatzung beim symbolischen Durchtrennen den Halteleine „allzeit gute Fahrt und wie man so schön sagt: Stets mehr als eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“. zugleich hoffe sie aber, „dass die technologischen Besonderheiten und Neuentwicklungen dieses Schiffes niemals zum Einsatz kommen müssen und dass es seinen Dienst nur in friedlicher Mission leistet.“
Als Taufpatin erhielt die OB-Gattin eine Spende über 1.500 Euro, die zu gleichen Teilen an das Erfurter Obdachlosenasyl „Haus Zuflucht“, das FrauenZentrum Erfurt und an den Domino e. V. für den Wiederaufbau des durch Brandstiftung zerstören Abenteuerspielplatzes „Kasper“ gehen.
Die Korvette „Erfurt“ ist übrigens nicht das erste Schiff, das den Namen der Landeshauptstadt trägt. Vielmehr wird eine Tradition fortgeführt, die man bei einer Stadt tief im Binnenland kaum vermutet. Es gab bereits neun Schiffe - vom Dampffrachter bis zum Motorschiff -, die unter dem Namen „Erfurt“ über die Weltmeere gefahren sind: Das erste war ein von 1903 bis 1907 in der Werft zu Landsberg/Warthe gebautes Dampffrachtschiff. Das letzte ein in Warnemünde gebautes Schiff, das ab 1980 für die VEB Deutsche Seereederei Rostock lief.
Andreas Bausewein, der Zivildienstleistender beim ASB war und die Debatten um den Stadtratsbeschluss seinerzeit intensiv verfolgte, gab den 58 Frauen und Männern der Deutschen Marine, die künftig an Bord der „Erfurt“ ihren Dienst verrichten, neben guten Wünschen auch ein Gemälde mit einer Ansicht der Thüringer Landeshauptstadt auf den Weg. In einem Begleitbrief an die Mannschaft schrieb das Stadtoberhaupt: „Dieses Geschenk soll Sie künftig bei Ihren Einsätzen auf den Meeren der Welt begleiten und Sie an die altehrwürdige und zugleich moderne Stadt in der Mitte Deutschlands erinnern, die Namensgeberin Ihres Schiffes ist.“