Ortsteil: Windischholzhausen
Ortsteilverwaltung Windischholzhausen
Ortsteilbürgermeister
Sprechzeiten der Ortsteilverwaltung
jeden 1. und 3. Montag im Monat von 15:30 bis 17:00 Uhr
Beauftragter für Ortsteile und Ehrenamt
Ortsteilbetreuerin
Die Sprechstunden des Sachgebietes Ortsteilbetreuung finden zu den Dienstzeiten in der Rumpelgasse 1 statt.
Wochentag | Uhrzeit |
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Montag | 8:00–11:30 Uhr; 13:30–15:00 Uhr |
Dienstag | 8:00–11:30 Uhr; 13:30–15:00 Uhr |
Mittwoch | 8:00–11:30 Uhr |
Donnerstag | 8:00–11:30 Uhr; 13:30–15:00 Uhr |
Außerhalb dieser Zeiten nur nach vorheriger terminlicher Vereinbarung.
Vororttermine sind individuell zu vereinbaren.
Bitte beachten Sie auch den Aushang im Schaukasten.
Hinweise und Anfragen sind jederzeit über ortsteile@erfurt.de möglich.
Windischholzhausen – eine Stunde von Erfurt und ¼ Stunde von Melchendorf, an dem Fuße des Willröder Holzes zwischen Schellroda, Egstädt und Melchendorf. Die Lage des Ortes ist vortrefflich. Einige Anhöhen um dasselbe schützen es vor stürmischen Winden. Nirgends steht wohl der Fruchttragende Baum so gut und schön, als hier. Die Obstzeit ist daher auch den Windischholzhäusern die 2te Erndte, sie lösen auf 1000 bis 1500 Rthlr. aus den Kirschen, Zwetschen und den Aepfeln.
So leitet 1793 der Erfurter Professor M. Jakob Dominikus die Beschreibung Windischholzhausens in seinem Buch „Erfurt und das Erfurtische Gebiet“ ein.
Einhundertfünfzig Jahre später liest man in einer Beschreibung des Ortes in der „Thüringer Gauzeitung“:
In wunderbarer Geschlossenheit grüßt aus dem frühlingsfrohen leuchten der Fluren und Obstgärten Windischholzhausen herauf, blitzen die stillen Wasser der Fischteiche um den sagenumwobenen Königsbrunnen zwischen den malerischen Erlen und Espen, die ihre Ufer gürten. In schweigender Feierlichkeit steht der Willroder Forst über dem Dorf und drängt sich fast in seine Straßen.
Noch heute zählt Windischholzhausen zu einem der beliebtesten Wohngebiete der Stadt Erfurt.
Der Ort, früher auch Holzhusen genannt, wird urkundlich erstmals 1286 erwähnt, als es mit 15 anderen Dörfern der Grafschaft Vieselbach an die Stadt Erfurt verkauft wurde.
Besiedelt war die Ortslage von Windischholzhausen schon lange v. d. Z., bewiesen durch Funde von Grubenhausstandplätzen und einer Abfallgrube aus der Zeit 0 – 100 v. d. Z. bei Schachtarbeiten zum Bau der Wasserleitung im Jahre 1986.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde nach dem Niederbrennen der Dörfer Daberstedt und Niedernissa auch Windischholzhausen gebrandschatzt. Es kamen 75 % der Einwohner ums Leben, 85 % des Viehbestandes wurde getötet oder geraubt und viele Wohnstätten und Felder verwüstet. Alle nachfolgenden Kriegswirren überstand der Ort ziemlich unbeschadet.
1724 erhält die Gemeinde die Braugerechtigkeit und baut noch im gleichen Jahr ein Brauhaus.1735 kauft die Gemeinde das Haus einer Witwe und baut es zur Gemeindeschenke aus. 1819 wurde das Brauhaus abgerissen und die Gemeindeschenke verkauft. Sie existierte ohne Unterbrechung bis 2013 als „Gasthaus zur Linde“.
Bis Ende des Achtzehnten Jahrhunderts wird in Windischholzhausen der Weinanbau gepflegt. Die Weinberge befanden sich auf dem Warte und dem Biel.
Vereine
Ein reges Vereinsleben gab es in Windischholzhausen zwischen 1836 und 1930. Es gab den „Schützen Verein“ (1836), den Männergesangsverein „Liedertafel Windischholzhausen“(1894), den „Landwehr Kriegerverein“ (1886) und den Turnverein „Deutsche Kraft“ (1921). 1988 wurde der noch heute bestehende „Dorf Club Windischholzhausen“ gegründet. Er ist der Herausgeber des „Windischholzhausener Allgemeinen Anzeigers“ welcher seit dem Jahre 2000 viermal jährlich erscheint. Seit 2004 existiert auch wieder ein Sportverein.
Die Kirche
Die Kirche mit ihrem frühromanischen Turm und das Wohnhaus des Gutsbesitzers und Reichstagsabgeordneten Wisser (1886 im neo-klassischen Stil erbaut) sind die weit sichtbaren Wahrzeichen von Windischholzhausen
Söhne Windischholzhausens
- Fritz Müller geb.1822 Windischholzhausen, gest. 1896 Blumenau Brasilien, Naturforscher
An ihn erinnert ein Obelisk in der nach ihm benannten Straße in Windischholzhausen, sowie eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus. - Friedrich Wisser geb. 1834 Windischholzhausen, gest. 1896 Erfurt, Gutsbesitzer und Reichstagsabgeordneter
Windischholzhausen aktuell
Nach der Wende ist aus dem kleinen beschaulichem 500 Seelen zählenden Dörfchen ein beliebtes und gefragtes Wohnziel geworden und zählt heute mit seinem Ableger der so genannten „Märchen Siedlung" bereits über 1.900 Einwohner.
In Windischholzhausen befindet sich ein Albert-Schweitzer-Kinderdorf, ein kleines Gewerbegebiet, eine Tankstelle und der Betriebshof der EVAG Erfurt.