Der Erdfall in Kühnhausen
Der erste unter Erfurts Straßen und auch der letzte?!
Risse durchzogen die Straßendecke, tiefe Löcher taten sich auf und ließen weit in das Erdreich blicken. Schilder warnten, dass Lebensgefahr besteht. Von der Schwellenburg her kommend bis nach Kühnhausen zieht sich im Untergrund ein Graben, der vom Grundwasser ausgewaschen wird. Diese Hohlräume brechen Stück für Stück bis an die Oberfläche in sich zusammen und hinterlassen große Löcher. Erst bei 16 m Tiefe ist unter der Straße wieder tragfähiger Boden vorhanden.
Knapp zwei Jahre nach dem für Erfurt bislang einzigartigen Ereignis beginnt im Februar 2015 die Beseitigung des Erdfalls. Im Zuge der Baumaßnahme wird die vorhandene Straße abgetragen. Danach wird das Planum hergestellt und eine 10 cm dicke Sauberkeitsschicht aus Beton aufgebracht. Im Anschluss daran erfolgt die Herstellung einer 30 cm starken Erdfallschutzplatte aus Stahlbeton. Über die Erdfallschutzplatte werden 20 cm Frostschutzschicht sowie 22 cm Asphalt eingebaut.
Die Erdfallplatte (sie ähnelt einer Bodenplatte beim Hausbau) ist 250 m lang und 7,30 m breit. Für ihre Herstellung werden ca. 750 m3 Beton verbaut. 90 Tonnen Stahl geben der Platte den erforderlichen Halt. Die gesamte Ausbaulänge der Straße beträgt 300 m bei einer Fahrbahnbreite von 6,50 m. Es werden ca. 1.100 Tonnen Asphalt eingebaut.
Während der Bauarbeiten öffnet sich ein weiterer Hohlraum im Untergrund der Straße. Dieser wird freigelegt und mit ca. 15 m3 Kies verfüllt. Dennoch kann der geplante Termin zur Fertigstellung gehalten und die Sondershäuser Straße nach zweijähriger Sperrung im Mai 2015 wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Bauzeit: | Februar 2015 bis Mai 2015 |
Straßenlänge: | 300 m |
Kosten: | 536.000 EUR, davon u.a. 340.000 EUR Fördermittel vom Freistaat Thüringen; 170.000 EUR trägt die Stadt Erfurt; 25.000 EUR trägt der Landkreis Sömmerda |