Ausbau Binderslebener Knie und Heinrichstraße
Der gordische Knoten wird zerschlagen
Nach vielen vorangegangen Diskussionen – sowohl um die Grundsatzlösung als auch um die gestalterischen Details – wird eine Variante favorisiert, die mit einem dreistreifigen Tunnel in der Nord-Süd-Achse der B4 den Durchgangsverkehr zwischen Gothaer Straße und Hannoverscher Straße/B4 ungehindert abfließen lässt. Damit findet eine bereits 25 Jahre zuvor angedachte und begonnene Lösung ihre Vollendung. Somit kann das Binderslebener Knie seiner Bedeutung als wichtiger Knotenpunkt des Hauptverkehrsstraßennetzes sowie als Teil des Stadtringes unter jetzigen und zukünftigen Verkehrsverhältnissen gerecht werden.
Beim Ausbau entstehen zwei Fahrstreifen stadtauswärts und ein Fahrstreifen stadteinwärts. Die verkehrstechnische westliche und östliche Anbindung der Binderslebener Landstraße erfolgt über Rampen. Die Gleisanlagen der EVAG werden direkt innerhalb des Knotenpunktes (Binderslebener Landstraße/Heinrichstraße) verschwenkt.
Der Umbau des Binderslebener Knies ermöglicht die Weiterführung und Verteilung der fließenden Verkehrsströme aus der Heinrichstraße, der Hannoverschen Straße/B4 sowie der Binderslebener Landstraße/Querspange.
Die Anbindung des nördlichen Stadtringes an die westliche Innenstadt, die Bevorrechtigung des Straßenbahnverkehrs, die Schaffung besserer und sicherer Fußgängerbeziehungen und die Verbesserung der Lärm- und Schadstoffsituation sind Ziele, die mit der Umgestaltung dieser Verkehrsader verfolgt und umgesetzt werden.
Das Binderslebener Knie setzt sich im Bereich der direkten Unterführung der Bundesstraße B4 aus dem eigentlichen Brückenbauwerk sowie im Bereich der südlich und nördlich liegenden Rampen aus den beiderseitig angeordneten Stützwänden zusammen. Weithin sichtbar ist der rote Winkel. Als Kunst am Bau ist er das Ergebnis eines unter der Federführung der städtischen Kulturdirektion durchgeführten Ideenwettbewerbs. Die Kunstkommission der Stadt erteilt damit dem Bildhauer Jochen Scheithauer aus München den Zuschlag. Die Skulptur auf dem Brückenportal hat ein Gewicht von 2,5 Tonnen und ist mit 16 Gewindeankern an einem Betonsockel und dieser wiederum mit 16 Tellerankern im Brückenoberbau verankert.
Bauzeit: | 1999 bis 2001 |
Brücke und Unterbau: | 14,00 m Stützweite, 77,60 m Breite, 80 rückverankerte Stahlbetonbohrpfähle mit 88 cm Durchmesser, punktgelagerte Spannbetonplatte auf 40 Elastomerlagern, 4 Stützmauern mit 132 bis 156 m Länge und bis 5,5 m lichte Höhe |
Kosten: | 8,18 Mio. EUR, davon 5,52 Mio. EUR Fördermittel vom Freistaat |