Hochwasserschutz: Umbau des Papierwehrs
Im Auftrag des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) wird im Zeitraum von Februar 2022 bis Ende 2024 das im Südwesten der Stadt Erfurt im Ortsteil Brühlervorstadt gelegene Papierwehr umgebaut. Grund für den Umbau ist der Hochwasserschutz.
Untersuchungen ergaben, dass die Ortsteile Brühlervorstadt, Löbervorstadt und Erfurt-Hochheim bei einem 100-jährlichen Hochwasser von Überflutungen betroffen wären. Eine Absenkung der Wehrschwelle um ca. 1,5 Meter, ein Neubau der Wehranlage einschließlich Wehrbrücke sowie eine Gewässerprofilierung auf einer Länge von ca. 600 Metern sollen Abhilfe schaffen. Die neue Wehranlage wird mit drei Wehrfeldern versehen – allesamt zehn Meter breit und einzeln steuerbar. Im Zuge des Umbaus des Papierwehres ist vorgesehen, die ökologische Durchgängigkeit durch den Bau einer Fischaufstiegsanlage herzustellen.
Unmittelbar neben dem Papierwehr befindet sich eine Ufermauer des Dreienbrunnenbades, die im Zuge des Wehrumbaus ebenfalls saniert wird. Vorhabenträger für diesen Projektabschnitt sind zum größeren Teil die Stadtwerke Erfurt Bäder GmbH und zum kleineren Teil der Freistaat.
Die bauliche Realisierung des Vorhabens mit einem Gesamtvolumen von 12,15 Millionen Euro ist Bestandteil des Landesprogramms Hochwasserschutz. Es wird aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) sowie mit Mitteln des Freistaates Thüringen finanziert. Die Planung und Bauüberwachung des Vorhabens erfolgt durch die Tractebel Hydroprojekt GmbH aus Weimar, die bauliche Umsetzung durch das Bauunternehmen Streicher Tief- und Ingenieurbau Jena.
Während der Baumaßnahmen am Wehr steht der normalerweise für Radfahrer und Fußgänger sowie für Unterhaltungsfahrzeuge öffentliche Weg über die Wehrbrücke nicht zur Verfügung. Der Radfernweg (z.B. Radfernweg Thüringer Städtekette), welcher über die Wehrbrücke führt, wird bauzeitlich über die Hochheimer Straße und die Alfred-Hess-Straße umgeleitet.
Jede Bauphase wird ihre eigenen Anforderungen stellen und veränderte Verkehrsführungen, verminderte Parkmöglichkeiten sowie Lärm- und Staubbelästigung mit sich bringen. Alle beteiligten Akteure bitten die Verkehrsteilnehmer und Anwohner um Verständnis und Geduld während der Bauzeit. Sie sind sich der schwierigen Situation bewusst und bemühen sich natürlich, die unvermeidbaren Beeinträchtigungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
Die Anfahrbarkeit der Grundstücke im Baustellenbereich durch Einsatz- und Rettungsfahrzeuge ist zu jedem Zeitpunkt gewährleistet.
Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN)
Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN)
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