M8 – Garnisonslazarett

Ausgangssituation

ein Weg durch einen Park mit einigen Bäumen, links ein eingeschossiges Backsteingebäude
Foto: Der neu gestaltete Parkabschnitt im September 2021 Foto: © Stadtverwaltung Erfurt
Karte: © Stadtverwaltung Erfurt

Zwischen 1894 und 1896 wurde der Gebäudekomplex errichtet – mit einem Hauptgebäude, verschiedenen Pavillons und einem Reitstall. Nach der Nutzung als Garnisonslazarett hatte ab 1924 das Finanzamt hier seinen Sitz, 1934/35 zog ein Reichsarbeitsdienstlager der NSDAP ein. 1945 wurde das Gelände in die benachbarten Städtischen Krankenanstalten einbezogen, bevor 1960 Nervenklinik und Poliklinik untergebracht wurden. Heute sind zwei Gebäude an die Universität vermietet, im hinteren Bereich haben sich die Künstlerwerkstätten angesiedelt. Die gesamte Infrastruktur auf dem Gelände befand sich baulich in einem schlechten Zustand, ebenso das unterirdische Leitungsnetz. Der Zugang von der Nordhäuser Straße über das Areal bis hin zum Nordpark war nicht barrierefrei möglich.

Bauzeit

Die Bauarbeiten im Bereich M8 haben im August 2020 begonnen und wurden im September 2021 abgeschlossen.

Gestaltungskonzept

Das zentrale Element des Garnisonslazaretts bildet, in Anlehnung an die historische Situation, der Lazarettgarten. Er verbindet als grüne Achse den Nordpark mit dem Eingang an der Nordhäuser Straße. Dieser ist nach der Umgestaltung auf diesem Weg barrierefrei zu erreichen. Im Übergangsbereich stellt eine großzügige Platzfläche mit verschiedenen Sitzmöglichkeiten und einer Rampe die Verbindung her.

Der Garten hat eine Einfassung aus einer umlaufenden Natursteinkante erhalten. Sie schützt den Garten vor ungewollter Fremdnutzung und bietet sich zugleich als informeller Aufenthaltsort an. Sitz- und Liegepodeste innerhalb der Grünfläche dienen den Besucherinnen und Besuchern als ruhige Rückzugsorte. Der alte Baumbestand wurde weitestgehend erhalten.

Die Gebäudepavillons nördlich und südlich des Lazarettgartens werden nun durch Wege- und Platzflächen erschlossen. Attraktive Pflanzflächen um die Gebäude betonen den grünen Charakter des ehemals parkartigen Garnisonslazaretts. Dabei werden insbesondere im nördlichen und östlichen Bereich bestehende Höhenunterschiede im Gelände durch eine Stützmauer abgefangen. Für das Garnisonslazarett wird langfristig eine Nutzung als „Kulturquartier“ mit vielfältigen Nutzungen angestrebt. Neben dem hier angesiedelten Wächterhaus ist eine Kreativfläche entstanden, auf der Holzwände in Betonoptik den Künstlerinnen und Künstlern für Graffiti-Projekte zur Verfügung stehen. Begrünt wird die Fläche unter anderem von einer Klimabaumausstellung, die nicht nur für den städtischen, sondern auch den privaten Raum Inspirationen zu einer zukunftsfähigen Gestaltung liefern soll.