M6 – Neuer Park an der ehemaligen Kläranlage: „Klärchen“
Ausgangssituation
Der Maßnahmenbereich von M6 umfasst das Gelände der ehemaligen Kläranlage östlich der Auenstraße und südlich des Sportvereins an der Riethstraße.
Bauzeit
Die Bauarbeiten im Abschnitt M6 haben im August 2019 begonnen und wurden im März 2021 abgeschlossen.
Gestaltung
Seit 2004 war das Gelände am ehemaligen Klärwerk eingezäunt und sich selbst überlassen. Mit der Umgestaltung der Geraaue wurde diese Lücke geschlossen. Ein vollkommen neuer Uferpark ist entstanden. Wo früher eine steile Böschung war, ist die Gera nun durch eine Geländeabsenkung erlebbar. Ein Terrassenufer, ein Beachvolleyballfeld, Panoramaschaukeln, ein Kleinkinderspielplatz und ein Picknickplatz mit zwei Grillstillen machen den Parkabschnitt zum neuen Treffpunkt direkt am Gera-Radweg.
Geschichte
Zwischen 1909 und 1911 wurde die Kläranlage in der Riethstraße gebaut. Mit ihr nahm Erfurt eine Vorreiterrolle ein: Statt – wie damals üblich – das Schmutzwasser aus den Kanälen unbehandelt in Flüsse und Bäche zu leiten, wurde es schrittweise mechanisch und biologisch von Verunreinigungen befreit. So wurden die Gewässer in und um Erfurt entlastet. Ursprünglich konzipiert für 120.000 Einwohner, wurde das Klärwerk bereits von 1921 bis 1930 erweitert. Mit Beginn der 1970er Jahre befand sich die Anlage mitten im bebauten Wohngebiet – die Umweltbelästigungen waren nicht mehr vertretbar, auch die notwendigen Erweiterungsmöglichkeiten waren am Standort nicht vorhanden.
1985 wurde das Klärwerk teilweise, 1988 vollständig stillgelegt. Der Abriss begann im Jahr 1993, ein Teil des Geländes wurde in einen Sportplatz umgewandelt. 2004 verschwand der letzte Anlagenteil.