Hitze – Heute und in Zukunft
Das Klima ändert sich weltweit. Auch in Erfurt wird es wärmer. Hitzeereignisse nehmen zu, sowohl in Häufigkeit als auch an Dauer. Heiße Tage mit über 30 °C treten bereits im Frühjahr auf und teilweise bis in den September. Sehr früh auftretende Hitze führt zu sehr großen Belastungen, da der Körper noch nicht an die hohen Temperaturen angepasst ist.
In den letzten Jahren traten im Hochsommer neue Rekordwerte mit über 40 °C auf. Diese hohen Lufttemperaturen sind extrem belastend und kamen in beiden Hitzesommern 2018 und 2019 sogar mehrere Tage hintereinander vor. Heiße Tage mit über 30 °C kamen über lange Zeiträume vor (mit Wochen ohne Abkühlungspause).
Das Erfurter Stadtgebiet bildet bei hochsommerlichen Wetterlagen Wärmeinseln in Bereichen dichter Bebauung und Versiegelung, die zu höheren Lufttemperaturen und zahlreichen Hitzetagen führen. Im ländlich, kühleren Umland treten wesentlich weniger Hitzetage auf.
Die kleinräumigen, lokalklimatischen Besonderheiten werden in der Klimafunktionskarte für Erfurt abgebildet. Die Lage der Wärmeinsel und lokale Prozesse (z. B. Luftleitbahnen, Frisch- und Kaltluftabfluss) können verortet werden. Die Klimafunktionskarte wurde durch gesamtstädtische Begutachtung des Stadtklimas im Rahmen des Klimagerechten Flächenmanagements erstellt.
Die Belastungen durch Hitze werden in Zukunft weiter ansteigen. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird es nach den für Thüringen gültigen Klimasimulationen bis zu viermal so viele Hitzetage geben. In einzelnen Jahren (Extremfälle) wird das 7-fache der heutigen Hitzetage erwartet.
Die durchschnittliche Anzahl der Hitzetage pro Jahr hat sich an der Station Flughafen von 3,5 Hitzetagen im Zeitraum 1961-1990 auf 7 Hitzetage im Zeitraum 1990-2019 verdoppelt. Bis zum Ende des Jahrhunderts werden durchschnittlich 25 Hitzetage pro Jahr erwartet.
Zum Vergleich: Die bislang wärmsten Hitzesommer 2018 und 2019 würden einem normalen Durchschnittssommer im Zeitraum 2071-2100 gleich kommen.