Ausländerbeirat: Grußwort
Liebe Erfurterinnen und Erfurter,
als Vorsitzender des Ausländerbeirates der Landeshauptstadt Erfurt möchte ich Sie dazu einladen, sich einen Einblick in dessen Arbeit zu verschaffen und sich über seine Struktur und Aktivitäten zu informieren.
Als im Jahr 1992 in Erfurt der erste Ausländerbeirat in Ostdeutschland gewählt wurde, war dies ein Meilenstein im komplizierten und langwierigen Prozess der Einbindung der Ausländerinnen und Ausländer in das gesellschaftliche Leben und der Realisierung ihrer berechtigten Forderung nach Gleichberechtigung und aktiver Mitgestaltung. Der Ausländerbeirat ist in der Thüringer Gemeindeordnung gesetzlich verankert als Interessenvertretung der Migranten und als Beratungsorgan für den Stadtrat, die Stadtverwaltung und alle anderen verantwortlichen Gremien der Landeshauptstadt.
Ich erinnere mich, dass in der Anfangszeit die Arbeit des Ausländerbeirates kritisch und zuweilen auch misstrauisch betrachtet wurde. Inzwischen hat sich der Ausländerbeirat zu einem vertrauensvollen, kompetenten und politisch verantwortungsbewusst handelnden Gesprächspartner entwickelt. Seine Arbeit wird von den demokratischen Parteien, von Vereinen, Verbänden und Ämtern anerkennend hervorgehoben. Ohne das Wirken des Ausländerbeirates würden sich das Bemühen um Integration und Akzeptanz der Migrantinnen und Migranten durch die Mehrheit der Gesellschaft einerseits und der Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung andererseits noch komplizierter gestalten. So ist der Ausländerbeirat zu einem wichtigen Bindeglied für ein friedliches Miteinander in Erfurt geworden.
Als sich der Ausländerbeirat 1992 konstituierte, ahnten die Gründungsmitglieder nicht, wie breit und vielschichtig sich die Aufgaben in Zukunft gestalten würden. Heutzutage gibt es kaum ein gesellschaftliches Feld, auf dem nicht unsere Meinung gefragt ist. Wir greifen konkrete kommunalpolitische Themen auf. Ich denke da an das kommunale Wahlrecht für längere Zeit hier lebende Ausländer, die keine EU-Bürger sind. Schwerpunkt und somit permanente Herausforderung bleibt die Gestaltung der Integration: Es geht um soziale Fragen, um medizinische Versorgung um Bildung, um Chancengleichheit in Schule und Beruf, um Familiennachzug, um Asyl und um den Zugang zum Arbeitsmarkt. Außerdem beteiligt sich der Ausländerbeirat an zahlreichen Integrationsprojekten.
Und da gibt es in der kommenden Zeit noch viel zu tun. Wir streben danach, unsere Arbeit - gemessen an den Anforderungen unserer Zeit - zu verbessern.
Liebe Erfurterinnen und Erfurter, wir laden Sie zur Zusammenarbeit ein.
José Manuel Paca