Geschichte der Stadt und Regionalbibliothek Erfurt

Von der am 3. Oktober 1897 feierlich eröffneten Erfurter Volksbücherei, mit einem Bestand von 3.000 Bänden sowie der zugehörigen Lesehalle bis zur heutigen Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt mit ihren rund 500.000 sogenannten Medieneinheiten war es ein langer und wechselvoller Weg.

Gezeichnetes Darstellung des mittelalterlichen Erfurts
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / L. Jahn

Inhaltsverzeichnis

Historische Dokumente

Wer mehr darüber wissen möchte, kann die Festschrift zum 100-jährigen Bestehen zurate ziehen. Oder sich in der Chronik einen Überblick verschaffen.

Festschrift: Hundert Jahre Stadtbibliothek Erfurt

Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Volksbibliothek, die am 3. Oktober 1897 mit angeschlossener Lesehalle eröffnet wurde, ist diese Festschrift entstanden. Mit dieser Veröffentlichung wird erstmalig die wechselvolle Geschichte der Bibliothek in unzähligen Fakten und Ereignissen dokumentiert.

Architektur

Fassadenrelief einer Frau mit Einhorn
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / Neumann

Das Haupthaus am Domplatz

Die Bibliothek  Domplatz befindet sich im 1905 von dem Erfurter Architekten Max Brockert gebauten Haus „Zum Goldnen Einhorn“, ein Gebäude mit einer wechselvollen Geschichte. Zunächst beherbergte es ein Spezialitätentheater, später eine Gaststätte mit Vereinszimmern, um nach dem 2. Weltkrieg in ein Wohnhaus mit einem Ladengeschäft im Erdgeschoss umgewandelt zu werden.

Besonders bemerkenswert ist der mächtige Volutengiebel mit spiralförmigen Schmuckelementen, sowie der Hauszeichenstein „Zu dem gulden Einhorn anno dni 1536“, der in die Fassade integriert ist. Die ihn umgebenden szenischen Darstellungen stammen vom Bildhauer Max Deutschmann. Dieser Hauszeichenstein mit Einhorndarstellung ist der älteste in Deutschland erhaltene.

Aussenansicht der Kinder- und Jugendbibliothek in der Marktstraße 21.
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / M. Sauerbrey

Die Kinder- und Jugendbibliothek

Im Herbst 1808 erwartet der Tabakfabrikant Hoffmann hohen Besuch in seinem Stadthaus in der Marktstraße 21: König Maximilian von Bayern logiert während des Erfurter Fürstenkongresses in den prächtigen Räumen im ersten Stock. Der König soll sogar Napoleon dort empfangen haben. Fast genau 200 Jahre später tummeln sich ganz andere Gäste unter den klassizistischen Stuckdecken und sitzen auf den Intarsien im Parkett. Am 23.01.2010 öffnet die Kinder- und Jugendbibliothek nach umfangreichen Sanierungen wieder ihre Tore für kleine und große Leseratten. Seit 1983 gibt es sie schon in diesem geschichtsträchtigen Gebäude, das sogar einige Zeit Teil des städtischen Museums war und mit seiner Datierung auf das Jahr 1108 als ältester Profanbau Erfurts gilt. Wenn man also heute durch das runde Portal ins Foyer tritt, mit dem Fahrstuhl nach oben fährt und sich dann über die drei Etagen der modernen und großzügig eingerichteten Bibliothek bis ganz unters Dach stöbert, dann atmet man ein schönes Stück Erfurter Geschichte.