Historische Gartenbauliteratur
Die Blumenstadt Erfurt
Im 19. Jahrhundert hatte Erfurt den Ruf der „Blumenstadt“ inne. Nach dem Waidanbau, beförderte der Erfurter Ratsmeister Christian Reichart u.a. mit seinem Lehrbuch „Land- und Gartenschatz“ den Erwerbsgartenbau in Erfurt. In seiner Tradition gründeten sich zahlreiche erfolgreiche Gärtnereibetriebe mit Schwerpunkt auf Samenbau und –handel.
Samenkataloge und Ratgeberliteratur der lokalen Gärtnereien wie J. C. Schmidt (1823), F.C. Heinemann (1848) und N.L. Chrestensen (1867) sind ebenso im Bestand wie die Vereinsberichte des 1883 gegründeten Gartenbauvereins u.a. zur ersten internationalen Land- und Gartenbauausstellung 1865.
Aus der Vereinsbibliothek kamen über eine Spende an die Erfurter Bibliotheks-Gesellschaft 300 Bände an die wissenschaftliche Stadtbücherei.
Der Erfurter Arzt und Botaniker Johann Hieronymus Kniphof (1704-1763) gab im Jahr 1733 das im Naturdruckverfahren hergestellte Herbarium „Botanica in originali pharmacevtica“ heraus. Der Teilreprint konnte im Jahr 1996 in Zusammenarbeit mit der Wissenschaftlichen Allgemeinbibliothek publiziert werden. Dies war das Ergebnis umfangreicher Recherchen im Rahmen der Ausstellung zum 300. Geburtstag von Christian Reichart 1985 an der Wissenschaftlichen Allgemeinbibliothek Erfurt.
Virtuelle Ausstellung in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einen Blick in die Sammlung ermöglicht die virtuelle Ausstellung „Die Blumenstadt Erfurt“, welche auf der Webseite der Deutschen Digitalen Bibliothek kostenfrei zugänglich ist und anlässlich der Bundesgartenschau 2021 erarbeitet worden ist.