Die AfD und der Antisemitismus

27.03.2025 19:00 – 27.03.2025 20:00

Vortrag von Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum, Direktorin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin, und anschließendes Gespräch mit Oleg Shevchenko, Mitglied der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen
Moderation: PD Dr. Annegret Schüle, Oberkuratorin am Erinnerungsort Topf & Söhne

Besucher bei einer Veranstaltung
Bei einer Veranstaltung am Erinnerungsort Foto: © Erinnerungsort Topf & Söhne
27.03.2025 20:00

Die AfD und der Antisemitismus

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt

Was bedeutet die AfD für das jüdische Leben in Thüringen?

Die Geschichte des Nationalsozialismus zeigt, dass Antisemitismus ein zentraler Bestandteil rechtsextremer Ideologien ist. Doch der Antisemitismus ist nach 1945 nicht aus Deutschland verschwunden. Mit dem Anschlag auf die Synagoge in Halle 2019 wurde exemplarisch sichtbar, in welchem Maße Jüdinnen und Juden heute durch rechtsextreme Gewalt in ihrem Leben bedroht sind. In Thüringen ist in den Landtagwahlen eine Partei zur stärksten Kraft geworden, die vom Thüringer Verfassungsschutz seit 2021 als gesichert rechtsextrem eingestuft wird.

Was bedeutet dies für das jüdische Leben und eine demokratische Gesellschaft, die die Lehren aus dem Menschheitsverbrechen der Shoah ziehen will und ihre Mitglieder vor Antisemitismus und jeder Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit schützen will?

In einer Erklärung des Zentralrats der Juden in Deutschland und 41 weiterer deutscher und internationaler jüdischer Organisationen und Institutionen hieß es schon 2018: „Die AfD ist eine Partei, in der Judenhass und die Relativierung bis zur Leugnung der Schoah ein Zuhause haben. Die AfD ist antidemokratisch, menschenverachtend und in weiten Teilen rechtsradikal.“ Der Direktor des mitunterzeichnenden American Jewish Comittee wies 2021 darauf hin, dass der „Antisemitismus ein Kernelement der Parteiideologie“ sei. Die AfD inszeniere sich „immer wieder energisch als Freund der jüdischen Gemeinschaft und des Staates Israel“. Doch „diese vermeintliche Parteinahme“ diene „nur als Mittel für ihre rassistische und migrationsfeindliche Propaganda“.

Der Vortrag und das anschließende Podium werden eine aktuelle Analyse bieten und zur Diskussion stellen. Die Forschungsschwerpunkte der Historikerin Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum sind Deutsch-Jüdische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert, Geschichte des Nationalsozialismus, Antisemitismus und Erinnerungskultur. Oleg Shevchenko engagiert sich als Stadtrat in Mühlhausen, ist Mitglied im Kreistag und Autor der Jüdischen Allgemeinen.

Im Rahmen der Jüdisch-Israelischen Kulturtage Thüringen