„Mittelalterliches Aschkenas“ - Eine neue Kulturroute zur Vermittlung jüdischen Erbes im europäischen Kontext

04.02.2025 18:30 – 04.02.2025 20:30

Vortrag von Dr. Karin Sczech, Beauftragte für das UNESCO-Welterbe Erfurt

Ein dunkler Raum mit einer abfallenden Treppe und einem Lichtpunkt im Wasser in der Tiefe
Mikwe Friedberg Foto: © Johannes Kögler, Friedberg
04.02.2025 20:30

„Mittelalterliches Aschkenas“ - Eine neue Kulturroute zur Vermittlung jüdischen Erbes im europäischen Kontext

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Unesco-Beauftragte in Kooperation mit den Geschichtsmuseen
Veranstaltungsort Alte Synagoge, Waagegasse 8, 99084 Erfurt

Zum Vortrag:

Seit 2023 ist die Stadt Erfurt Mitglied bei der European Association for the Preservation and Promotion of Jewish Culture and Heritage (AEPJ). Seit 20 Jahren fördert diese Organisation jüdische Kultur und jüdisches Erbe, organisiert die Europäischen Tage der Jüdischen Kultur und ist zuständig für die jüdischen Kulturrouten Europas. In Erfurt fand im letzten Jahr die feierliche Eröffnung der Europäischen Tage der Jüdischen Kultur statt. Als neues Mitglied wollen wir die mittelalterlichen Orte im aschkenasischen Raum zusammenführen und stärken. Darunter sind beispielsweise die SchUM-Stätte (Speyer. Mainz und Worms) und Köln, aber auch weniger bekannte Orte wie Marburg und Friedberg oder Offenburg. Neben den deutschen Städten ist auch Zürich beteiligt mit einem mittelalterlichen Wohnhaus, in dem sich jüdische Wandmalereien bis heute erhalten haben, Wien mit der mittelalterlichen Synagoge, Prag, Sopron und Maribor, alle mit mittelalterlichen Synagogen, Straßburg mit einer Mikwe. Im Vortrag werden die derzeit 17 Orte mit ihren mittelalterlichen jüdischen Bauten vorgestellt. In einem Ausblick wird erläutert was die neue Route ausmacht und was für Entwicklungen dadurch auch für Erfurt selbst angeschoben werden können.

Moderation: Stephan Oettel, Koordinator Netzwerk Jüdisches Leben Erfurt

Einlass ab 18:00 Uhr. Beginn um 18:30 Uhr.
Der Eintritt ist wie immer frei.

eine Frau steht vor ausgestellten Grabsteinen
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Zur Person:

Karin Sczech studierte in Freiburg i. Br. und Hamburg Klassische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte, Provinzialrömische Archäologie und Alte Geschichte. Ihr Promotionsthema befasste sich 1993 mit "Entsorgung in der mittelalterlichen Stadt am Beispiel von Konstanz und Freiburg i. Br." Bereits während des Studiums spezialisierte sie sich auf Mittelalterarchäologie und war nach der Promotion in der Stadtarchäologie in Leipzig und Bautzen tätig. Ab 1999 war sie als Gebietsreferentin beim Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie angestellt und zuletzt für die Stadtarchäologie zuständig und damit auch für die Grabungen in Erfurt u. a. mit jüdischem Friedhof und Mikwe verantwortlich. Seit 2020 arbeitet sie bei der Stadt Erfurt als Beauftragte für das UNESCO-Welterbe.