„Die neuen Frauen kommen!“ Weibliche Aufbrüche in die Moderne
Eine Textcollage aus Werken und Briefen neuer Frauen wie Rosa Luxemburg, Paula Modersohn-Becker, Ré Soupault, Marina Zwetajewa, Milena Jesenská, Else-Lasker-Schüler, Virginia Woolf, Ethel Smyth und Gertrude Stein.
Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung „Bauhausmädels“ im Erfurter Angermuseum bringt die in Weimar lebende Autorin und Kulturwissenschaftlerin Dr. Ulrike Müller eine literarische Collage aus Werkausschnitten und Äußerungen bekannter und vergessener Denkerinnen, Dichterinnen und bildender Künstlerinnen der frühen Moderne zu Gehör.
Hier wird provoziert, was wörtlich bedeutet, herausgerufen: Anrührendes, Freches, Witziges, Tragisches, Empörendes, Tiefsinniges, (Un-)Sinniges… Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts mischten Frauen sich schrittweise, sprunghaft oder mit Anlauf in Männerdomänen wie Literatur, Politik, oder Naturwissenschaften ein. In den Künsten nahmen sie nicht nur Pinsel und Kamera, sondern auch Meißel oder Dirigierstab zur Hand. Die Schülerinnen und Gestalterinnen des Bauhauses waren Teil dieses großen kulturellen Aufbruchs, gehörten mit dazu. Der neue weibliche Eigen-Sinn zeigte sich in avantgardistischen Werken, öffentlichen Aktionen und einer bewusst antibürgerlichen Lebens- und Liebesweise, vor allem in den Salons, den Buchläden oder auf den Bühnen europäischer Metropolen wie Prag, Wien, Berlin, London oder Paris.