
Erfurter Stadtradeln 2019


Beim Stadtradeln geht es nicht nur darum, alltägliche Wege mit dem Rad zurückzulegen, sondern ein Zeichen zu setzen für eine fahrradfreundliche Stadt. Radfahren bietet einige Vorteile gegenüber dem Autofahren: man tut was für seine Gesundheit, braucht keinen großen Parkplatz, vermindert Luftschadstoffe und trägt zum Klimaschutz bei.
Mit der Aktion sollen gerade auch diejenigen Radfahrer, die sonst nur selten fahren, eingeladen werden, sich für drei Wochen vorwiegend mit dem Rad fortzubewegen, und so Erfurt vom Rad aus und mit dem Rad zu erfahren!
Nehmen Sie teil am Stadtradeln und überzeugen Sie auch andere von den Vorteilen des Fahrradfahrens.

Erstmalig gibt es in Erfurt auch zwei Stadtradeln-Stars. Das Besondere hierbei ist, dass die beiden 21 Tage lang mit dem Rad für Erfurt unterwegs sind und über ihre Erfahrungen und Eindrücke in einem Blog unter www.stadtradeln.de/erfurt berichten. In dieser Zeit dürfen unsere Stadtradeln-Stars kein Auto von innen sehen. Sie verzichten bewusst auf das Auto und setzen damit die Motivation für alle, es ihnen gleich zu tun. Ihre Autoschlüssel sowie Carsharing-Karten wurden hierfür feierlich zur Eröffnungsveranstaltung an die Stadt Erfurt, stellvertretend an den Beigeordneten für Sicherheit und Umwelt Herrn Horn, übergeben. Wir danken Frau Elisabeth Kolbe und Herrn Thilo Braun für dieses Engagement und wünschen ihnen viel Erfolg und Freude für die Kampagne sowie eine allzeit sichere Fahrt.
Stadtradeln-Star Elisabeth Kolbe
Ich will zum Stadtradeln-Star werden und möglichst viele Menschen zur Teilnahme am Stadtradeln motivieren! Dazu werde ich mit gutem Vorbild voran gehen – als Beweis gebe ich mein Auto für 21 Tage in die Hände der Stadt Erfurt. Meinen Arbeitsweg von insgesamt 50 km pro Tag (von Sömmerda nach Erfurt) werde ich mit meinem Crossrad zurücklegen und dabei mit Sicherheit eine große Menge Emissionen einsparen.
Für mich war Radsport schon immer eine große Leidenschaft. In den Urlaub, ohne Fahrrad? Auf keinen Fall - das Radl ist immer dabei!
Radfahren ist ein super Ausgleich. Man kann komplett abschalten, die Natur genießen oder sich mal so richtig auspowern – dass ist genau mein Ding.
Ich wünsche mir, dass auch nach der Aktion, noch mehr Bürger und Bürgerinnen ihre Wege mit dem Fahrrad bestreiten und so ihren Beitrag für die Umwelt leisten. Gemeinsam können wir viel bewirken und unsere Umwelt nachhaltig stärken – da bin ich mir sicher!

Stadtradeln-Star Thilo Braun
Vor über dreißig Jahren habe ich mich vom Auto befreit und gelernt, dass es ein teurer Umweg ist, ein rollendes Statussymbol für gelegentliche Transportaufgaben zu kaufen, wenn ich Mobilität erwerben will. Seitdem gebe ich Geld direkt für den Einkauf von Mobilität aus. Zunächst fast ausschließlich für öffentlichen Personentransport, für Carsharing nur, wenn es nicht anders ging.
Seit einigen Jahren fahre ich in erster Linie Fahrrad und nutze öffentlichen Personentransport, um meinen Aktionsradius zu erweitern. Carsharing immer noch nur, wenn es gar nicht anders geht. Nachdem ich das Fahrrad gefunden habe, das genau meinen Bedürfnissen entspricht, habe ich Sport in meinen Alltag integriert und fahre ca. 8000 Km im Jahr. Das tut meiner Gesundheit gut und meinem Geldbeutel.

Beginn 14:00 Uhr Willy-Brandt-Platz (Hauptbahnhof), Start der Radtour um 17:00 Uhr
Zum diesjährigen Start des Stadtradelns 2019 in Erfurt laden wir zu einer Veranstaltung rund um das Thema Fahrrad ein. Mit dabei sind:
- der ADFC mit einem Informationsstand und dem Angebot der Fahrradcodierung
- die örtliche Verkehrswacht Erfurt mit der Aktion „FahrRad … aber sicher!“ Fahrradsimulator, Reaktionstestgerät, Rauschbrillenparcours und bei gutem Wetter ein Fahrradparcours
- Radsportclub Turbine Erfurt e. V. mit einem Informationsstand „Sicherheit am Fahrrad“ und einem Ergometer
- Amt für Soziales und Gesundheit mit dem Informationsstand „Gesunde Stadt Erfurt“
- Thüringer Polizei mit einem Informationsstand „Sicherheit am Fahrrad“
- Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft mit einem Informationsstand zum Thema Radfahren in Thüringen
Um 16:45 Uhr gibt es ein Grußwort von Erfurts Umwelt-Beigeordneten Andreas Horn, erstmalig wird es auch einen Stadtradel-Star in Erfurt geben. Elisabeth Kolbe wird 16:50 Uhr symbolisch ihren Autoschlüssel dem Beigeordneten Horn übergeben. 17:00 Uhr startet die alljährliche Auftakttour zum Stadtradeln zusammen mit dem ADFC. Die Tour führt dieses Jahr rund 20 km in den Erfurter Norden auf überwiegend flachem Terrain. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen an der Tour teilzunehmen.

Das Kilometersammeln geht ganz einfach: Man registriert sich auf der Stadtradel-Internetseite, gründet als Kapitän ein Team oder tritt einem vorhandenen Team bei.
Fragen beantwortet gern Ihre Klimaschutzkoordinatorin Julia Marusczyk unter der Rufnummer 0361 655-2611 oder unter der E-Mail-Adresse:
Erstmals sind über 1.000 Erfurter beim Stadtradeln dabei
„Bisher haben sich 1.039 Teilnehmende in 87 Teams beim Stadtradeln angemeldet. Damit hat unsere Landeshauptstadt das erste Mal die 1.000er Marke geknackt“, …
Stadtradeln-Anmeldung bis 13. Juni möglich
Vergangenen Freitag eröffnete Andreas Horn, Erfurts Dezernent für Sicherheit und Umwelt, das Stadtradeln 2019 auf dem Willy-Brandt-Platz mit einer Auftakttour. …
Stadtradeln – Jeder kann für Erfurt Kilometer sammeln
Die Hälfte der täglich mit dem Auto zurückgelegten Wege ist kürzer als fünf Kilometer – eine ideale Entfernung, die Strecke mit dem Fahrrad zurückzulegen und …
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„Bisher war das Rad zwar nicht mein bevorzugtes Fortbewegungsmittel, aber seit meiner 1000-km-Tour von Kopenhagen über Berlin nach Erfurt habe ich die Liebe zum Fahrradfahren für mich entdeckt“, sagt Carmen Kolbe von der Kulturdirektion. Während der Erfurter Denkmalwoche vom 5. bis 10. September will die Veranstaltungsfachfrau auf alle Fälle ihre Fahrten zu den Denkmalen mit dem Rad absolvieren, „das ist viel besser, denn mit dem Auto wäre ich nicht schneller, alles ist super mit dem Rad zu erreichen. Deswegen will ich das auch weiterhin machen, nicht nur im Rahmen des ‚Erfurter Stadtradelns‘“. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / M. Sauerbrey
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„Radeln für einen guten Zweck lag mir schon immer am Herzen“, sagt Wolfgang Fritz von der Infostelle im Rathaus, „schon in den Jahren 2001 bis 2006 habe ich mit Unterstützung der Stadt Fahrradtouren zu unseren Partnerstädten organisiert.“ Ziel der damaligen Touren war, Kindern zu helfen. „Mir hat das Freude bereitet“, so der Radfahr-Botschafter, der im September auch im Team beim „Stadtradeln“ dabei sein möchte. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / V. Gürtler
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„Seit ich bei der Stadt arbeite, bin ich mit dem Rad unterwegs“, sagt Uta Pappe von der Abteilung Denkmalpflege/Denkmalschutz im Erfurter Bauamt, „das ginge auch nicht anders bei den vielen kleinen Gassen, in denen unsere Baudenkmale stehen.“ Auch Pappes Mitstreiter von der Abteilung Denkmalschutz und des Bauamtes sehen das ebenso, wie sie. Mit Blick auf die Stadtradeln-Kampagne betont die Denkmalschützerin vor allem die Vorteile für die Umwelt und die Gesundheit der Erfurter, „…ich selbst brauche allerdings keine extra Aktion.“ Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / M. Sauerbrey
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„Wir haben unser Auto abgeschafft und nutzen unser Geld lieber für andere Dinge“, sagt Jeannette Köhler, die im Umweltamt der Stadt arbeitet. Beim Stadtradeln-Auftakt dabei zu sein, war ihr eine Herzensangelegenheit, denn mit der Kampagne kann man zeigen, wie flexibel das Rad ist: „Wir nutzen unsere Räder zum Einkaufen und vor allem auch zum Verreisen, das eingesparte Geld investieren wir in Fahrkarten. Damit kommen wir überall hin. Wir brauchen kein Auto mehr!“ Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / M. Sauerbrey
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Jens Wilczak ist nicht „Feuer und Flamme“ fürs „Stadtradeln“, beim Start am Montag war er dennoch dabei, weil das eine gute Chance war, die Menschen mal anzustupsen, das Rad vielleicht doch mal auszuprobieren. „Das ist wie bei den Wechselwählern, die überlegen auch, ob sie dies oder jenes wählen wollen. Mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren ist natürlich bescheuert“, so der eingefleischte Kritiker, „da ist das mit den Rad allemal besser, schnell und unkompliziert, aber die Bordsteinkanten, die sind ein echtes Problem“. In Stotternheim z.B., so erzählt der körperlich fitte Wilczak, „da knallen meiner Frau die Eier, die sie eingekauft hat, um die Ohren. Da sollten sich die Bauplaner mal etwas überlegen, das sind nämlich Autofahrer und keine Radfahrer“. Auch höre an manchen Stellen der Radweg plötzlich auf und „man steht mitten auf der Straße, wo die LKWs 5 cm vom Rad entfernt vorbeidonnern. Da wird mir himmelangst, wenn meine Frau unterwegs ist“. Wilczak, der seinen Blick nicht nur stolz zurück auf seine „Goldene Eins“, sondern auch in die digitale Zukunft einer interaktiven Erfurter Radkarte richtet, schlägt vor, einen Fahrradbeauftragten zu benennen, nicht nur „wegen der sauberen Übergänge“, immerhin gäbe es auch eine Frauenbeauftragte oder einen Behindertenbeirat. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / M. Sauerbrey
Auch Jörg Lummitsch, Amtsleiter des Umwelt- und Naturschutzamtes der Stadt, ist von der Idee überzeugt und lädt die Erfurter und Erfurterinnen herzlich ein, sich für drei Wochen vorwiegend mit dem Rad fortzubewegen: „Wir freuen uns über die Unterstützung aller, die hier leben, arbeiten oder studieren“.