Die Revolution von 1918/1919. Der wahre Beginn unserer Demokratie
Buchvorstellung mit Dr. Wolfgang Niess, Historiker, Autor und Journalist
Der Aufstand beginnt bei der Hochseeflotte, als Matrosen sich weigern, trotz der unabwendbaren Kriegsniederlage zu einem letzten Gefecht gegen die Royal Navy auszulaufen. Er verbreitet sich in wenigen Tagen über das ganze Deutsche Reich und erreicht am 9. November 1918 Berlin. Hunderttausende von Arbeitern demonstrieren, die Garnisonen schließen sich an, der Reichskanzler gibt die Abdankung des Kaisers bekannt, die Monarchie bricht zusammen, die Republik wird ausgerufen.
Die Revolutionsbewegung will den preußischen Militarismus und die Reste des Kaiserreichs in Verwaltung, Justiz, Schulen und Universitäten beseitigen und eine von Grund auf demokratische Gesellschaft schaffen. Die Angst vor einer bolschewistischen Revolution verhindert schließlich, dass der vorhandene Spielraum zu einer wirklichen Entmachtung der etablierten Kräfte genutzt wird, aber die erste Demokratie ist erfolgreich etabliert. Dr. Wolfgang Niess schildert so spannend wie sachkundig die erfolgreiche Revolution, der wir die erste deutsche Republik verdanken.
Bis heute ist diese Revolution oftmals verkannt, instrumentalisiert oder vergessen worden. Die Zeit ist reif, sie als größte und erfolgreiche Massenbewegung in der deutschen Geschichte zu würdigen. "Ein glänzend geschriebenes Buch, dramatisch in der Schilderung, gut strukturiert in der Darstellung und überzeugend in der Analyse." (Ian Kershaw)
Dr. Wolfgang Niess ist leitender Redakteur beim SWR Fernsehen und Autor zahlreicher Radio- und Fernsehsendungen, Aufsätze und Buchpublikationen zu Aspekten der Zeitgeschichte. Bereits seit den 1970er Jahren beschäftigt er sich mit der Revolution von 1918/1919, ihre Deutung in der deutschen Geschichtsschreibung der vergangenen 100 Jahre behandelte er in seiner Dissertation.