Anica Seidel & Barbara Lüdde. Two of me

25.05.2024 11:00 – 04.08.2024 18:00

Vom 25. Mai bis 4. August zeigt die Galerie Waidspeicher die Ausstellung „Anica Seidel & Barbara Lüdde. Two of me“. Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, dem 24. Mai, um 18 Uhr im Rahmen der Langen Nacht der Museen statt.

Drei Bilder mit gemalten Personen in Grautönen in einem Raum hängend
Barbara Lüdde, ARM.ED (Triptychon), 2022, Tusche auf Büttenpapier, je 101,1 x 64,8 cm Foto: © Edward Greiner
04.08.2024 18:00

Anica Seidel & Barbara Lüdde. Two of me

Genre Ausstellung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Galerie Waidspeicher
Veranstaltungsort Galerie Waidspeicher im Kulturhof „Zum Güldenen Krönbacken“, Michaelisstraße 10, 99084 Erfurt
workTel. +49 361 655-1610+49 361 655-1610

Zur Ausstellung

Mit „Two of me“ inszenieren die Künstlerinnen Anica Seidel und Barbara Lüdde eine Ausstellung voller Doppeldeutigkeiten, Ambivalenzen und Kontraste. Ihre Arbeiten sprechen die Sprache des Sowohl-als-auch, sind sowohl leise als auch laut, zart als auch brutal, schwarz als auch weiß. Sie verhandeln komplexe Themen, wie Fragen nach der eigenen Identität, Formen von Macht und Unterdrückung, menschlicher Beziehungen oder vermeintlicher Widersprüche von Schein und Sein.

Anica Seidel untersucht in ihren Objekten und Installationen die Wirkung und den Umgang mit Symbolen der Gewalt. Baseballschläger, Messer, Stacheldraht oder diverse Haushaltsgeräte werden zweckentfremdet und mit kritischem Humor zu Klangobjekten oder Gebrauchsgegenständen montiert. Nach einem ersten spielerischen und partizipativen Moment der Erheiterung, folgt jedoch schnell Ernüchterung: Der Spaß bleibt im Halse stecken, nachdem wir dem Spielen mit Werkzeugen der Gewalt und Unterdrückung sowie deren harmlosen Klängen erlagen. Bei aller Brutalität liegt Seidels Arbeiten dennoch eine sinnlich wahrnehmbare Komponente inne, die es wahrzunehmen und zu erfahren gilt.

Barbara Lüdde nimmt uns in ihren filigranen Tuschezeichnungen mit in eine Welt der Sub- und Nachtkultur. Kleidung, Tattoos, Accessoires, Haare, Make-Up, Habitus – im Monochromen der Graustufen gehalten, zeichnet sie Bilder von komplexen Identitäten, speziellen Symbolen und sozialen Codes, die es zu entschlüsseln gilt. Lüddes fiktive Figuren wollen mehr als nur Teil einer Jugendbewegung sein, sondern stehen für Fragen nach Lebensgefühl, Emotionen und sozialem Status in einer vom Kapitalismus geprägten Konsumgesellschaft. Hinter den harten Fassaden und Maskeraden steckt jedoch eine zeitgenössische Empfindsamkeit, die sich erst auf den zweiten Blick offenbart.        

Die Duo-Ausstellung wird ergänzt durch eine 13-minütige Soundarbeit von Elinor Lüdde „CORECASS“. Zu hören, drei Mal täglich: 11:13 Uhr, 13:13 Uhr und 15:13 Uhr.

Zun den Künstlerinnen

Anica Seidel, geboren 1988 in Quedlinburg, hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien sowie Freie Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar studiert. 2021/22 absolvierte sie ein Gaststudium bei Monica Bonvicini an der Universität der Künste Berlin, das sehr prägend für ihre heutige Arbeitsweise gewesen ist. Wichtige Gruppenausstellungen, in denen sie vertreten gewesen ist, waren unter anderem „Parallele Narrative“, 2022 bei Setareh in Berlin, „Schuldiger Realismus“ in der Galerie Anton Janizewski, 2022 in Berlin und „Hostile Imaginary“ bei gr_und, 2024 in Berlin. Vom 23. Juni bis 3. November diesen Jahres werden ihre Werke außerdem in der Ausstellung „Klangkörper. Künstlerische Musikinstrumente“ im Kunstmuseum Heidenheim zu sehen sein. Seidels Objekte sind durch verschiedene Kooperationen immer wieder Teil von Musikvideos, wie etwa von der Rapperin Haiyti oder dem Musiker Maeckes. Anica Seidel ist Teil des Künstler*innen Kollektivs „Gift“. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Barbara Lüdde, geboren 1985 in Weimar, hat an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig studiert. 2020 war sie Gastdozentin für den Bereich Zeichnung an der Bauhaus Universität Weimar. Wichtige Ausstellungen in den letzten Jahren waren unter anderem ihre Solo-Show „Kissing Without Penetration“ 2021 in der Galerie Laetitia Gorsy, Leipzig, ebenfalls Solo mit dem Titel „YouMeMeYou“ bei Feinkunst Krüger, die Gruppenausstellung „Sports Illustrated“ bei Arsenal Contemporary Art, 2022 in New York City, und im Museum Villa Stuck, 2024 in München. 2021 erhielt sie ein Stipendium des Goldrausch Künstlerinnenprojekts, Berlin. Außerdem sind ihre Werke in öffentlichen Sammlungen vertreten, wie den Graphik Sammlungen des Museums für Kunst & Gewerbe Hamburg oder des Stadtmuseums Berlin. Barbara Lüdde ist Teil des Künstler*innen Kollektivs „Gift“. Sie lebt und arbeitet in Hamburg und Berlin.

Blick in die Ausstellung

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  • Blick auf ein großes schwarz weißes Gemälde an einer hellen Wand

    Barbara Lüdde, Under The Moon, 2023, ink on laid paper, 130 x 260 cm

    © dotgain.info
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