"Stationen - Erinnerungen" - Roland Dietrich
Mit Hilfe zeichnerischer und grafischer Mittel sucht er nach Situationen, die zu berührenden Erlebnissen führen, die von ihm aufgezeichnet werden müssen. Eine Antwort auf das „Woher komme ich? - Wohin gehe ich?“ sucht und findet er auf kleineren und größeren Entdeckungsreisen, sei es in einer von Zeit und dem Menschen verlassenen Scheune eines thüringischen Bauernhofes oder den Marmorfragmenten des Forum Romanum in der ewigen Stadt. An solchen Plätzen finden Zeitreisen statt, zivilisatorische Stoffwechsel, die das „Stirb und Werde“ sicht- und greifbar werden lassen.
Augenblicke eines solchen Wechsels einzufangen, aufzusaugen und aufzuzeichnen, sind wesentliche Elemente des Station-Machens in seinen Arbeiten. Im Prozess des Erzeichnens nimmt der Grafiker Kontakte auf, die sich weg vom Flüchtigen unserer Zeit bewegen. Für den Betrachter beginnt ein Innehalten, ein Meditieren, ein Verwachsen, vielleicht ein Nach-Hause-Kommen.
So kann eine Zeichnung auf einem Stück Papier eine Erinnerung sein, in der hoffentlich auch zukünftige (Lebens-) Stationen ihren Platz finden dürfen.
Roland Dietrich, geboren am 19.2.1964 in Mühlhausen / Thüringen, seit 1991 wohnhaft in Erfurt und Mitglied des Opernchores am Theater Erfurt.
1980 bis 2009 Mitarbeit an verschiedenen Grafikzirkeln, unter anderen bei Otto Paetz.
Autodidaktische Tätigkeit im Schwerpunkt Natur-, Akt- und Architekturstudien und Illustrationen, seit 1990 selbständige Arbeiten in verschiedenen Techniken der Radierung und des Tiefdruckes.
Ausstellungen:
Magdeburg, Kloster Walkenried (Osterode/Harz), Weimar, Erfurt, Gotha, Mühlhausen und Eisenach.