„verliebt – verlobt – verheiratet – geschieden … ausgewandert – oder dageblieben. Familiengeschichte(n) im Archiv"
Immer wieder spannende Geschichten im Archivalltag ...
"Familienforschung geht weit über die Ahnenforschung hinaus",
vermittelt Dr. Antje Bauer, die Stadtarchivdirektorin der Landeshauptstadt, und verweist auf die Stadtgeschichte, die gerade durch die Individualgeschichte belebt wird.Sie verwahrt im Stadtarchiv der Landeshauptstadt mit ihrem Team u.a. Personenstandsbücher, das sind Geburtsbücher bis zum Jahre 1903, Eheschließungsnachweise bis 1933 und Sterbebücher bis zum Jahre 1983. Dies war möglich geworden durch die Änderung der Personenstandsgesetzes.
Derzeit arbeite man auch an der Aufarbeitung der Zeit des Ersten Weltkrieges, so die Direktorin. Erfasst werden die Namen der gefallenen Soldaten, ergänzen will man die Forschung durch das Erfassen der noch vorhandenen Gedenktafeln in den Ortsteilen und auf dem Hauptfriedhof.
Anfragen zum Thema "Familiengeschichte" gibt es im Stadtarchiv viele. Rund 1500 Benutzungen pro Jahr sind im Lesesaal des Archivs zu verzeichnen. Hinzu kommen noch einmal 1500 schriftliche Anfragen aus aller Welt.
Aus Amerika kam unlängst der Schriftsteller Lloyd Bower, der zu seiner großen Überraschung plötzlich Fotos seiner Vorfahren entdeckte. Ein Sohn der Familie war, nachdem er in London die Kunst des Klavierbaus gelernt hatte, nach Charleston ausgewandert. "Solche spannenden Geschichten erleben wir immer wieder", berichtet Dr. Antje Bauer.
Mit der neue Ausstellung will sie Urkunden, Bücher und Bilder vorstellen, die sich im Bestand des Erfurter Stadtarchivs befinden, und herzlich einladen, das Archiv als Schatzkammer der Erfurter Stadt- und Personengeschichte zu entdecken.
Für die Auskunft aus archivierten Personenstandsbüchern gibt es übrigens auf der Internetseite des Stadtarchivs unter dem Punkt "Benutzung" einen Antrag zum Ausdrucken.